So chaotisch wie es begonnen hat, geht es auch auf Bohol weiter. Das Glück scheint uns verlassen zu haben.
In Bohol angekommen, sind wir direkt weiter auf eine kleine Insel mit einem Boot der Einheimischen gefahren. Wir wollten mal so ein richtiges Inselgefühl haben, so wie es für die Philippinnen typisch ist. Unsere Insel hieß Pamilacan. Auf dieser gab es nur vereinzelt Unterkünfte, die aber nicht zu vergleichen sind mit einem Hostel, sondern so gebaut sind wie die Einheimischen äußern. Das heißt wir hatten eine Holzhütte, kein fließendes Wasser und Strom, und eine Bett mit einem rießigen Moskitonetz. Für mich war das tatsächlich erstmal sehr ungewohnt und ich fühlte mich nicht so wohl.
Der Tag war richtig toll. Der Besitzer war sehr freundlich und nahm uns mit auf eine Tour mit seinem Boot. Ich war super glücklich und fasziniert, denn neben unserem Boot sind Delfine gesprungen. Ich liebe diese Tiere ja, ich finde sie machen einfach immer gute Laune, weil sie so lebensfroh wirken.
Gegessen haben wir immer direkt am Strand, abends mit Kerzenschein. Das Essen war ebenfalls super lecker.
Eigentlich wollten wir ein paar Nächte dort bleiben, woraus leider nichts wurde. Sara bekam gesundheitliche Probleme und wir mussten die Insel verlassen und zurück nach Tagbilaran gehen, damit sie untersucht werden konnte.
Also ging es von Pamilacan nach Tagbilaran und von dort weiter nach Panglao.
Panglao ist eine Insel, die durch zwei Straßen mit Bohol verbunden ist. War wirklich eine sehr schöne Insel. Unsere Unterkunft war ebenfalls super. Wobei man unterscheiden muss, was wir als Backpacker unter super verstehen. Denn für den Pauschalurlauber wäre das Hotel definitiv eine Absteige gewesen, weil wir nur kaltes Wasser hatten, keine funktionierende Klospülung und die Zimmer nicht gerade schön aussahen. Wir als Backpacker waren aber glücklich über die Unterkiunft.
Denn die Unterkunft wurde von Einheimischen geführt, die im Hostel auch lebten. Wir wurden somit für 3 Tage Bestandtteil dieser kleinen süßen Familie. Die kleinen Kinder waren zuckersüß, die Hunde waren auch sehr lieb und das Personal immer gute gelaunt. Wir haben uns richtig wohlgefühlt. Hinzu kam, das der Inhaber ein Schweizer war und deutsch mit uns gesprochen hat. Auch die meisten anderen Gäste waren entweder Schweizer oder Deutsche. Andy, der Inhaber, bot uns an, dass er uns die schönen Stellen der Insel zeigen kann mit seinem Motorrad.
Es waren drei wirklich schöne Tage auf Panglao und ich wünschte, so könnte ich den Beitrag beenden. Aber leider gab es noch ein kleines Unglück…
Mittags waren wir am Strand, als es plötzlich auf einmal zuzieht. Also sind wir zurück ins Hostel gegangen. Dort fing es auch an richtig zu schütten. Nach dem Regen hieß es, dass wir erstmal kein fließendes Wasser mehr haben werden. Bis dato noch kein Problem, denn wir sind ja gewohnt, dass ständig der Strom oder das Wasser ausfällt. Andy erklärte uns, dass diese Stromausfälle noch Nachwirkungen vom Erdbeben und Taifun seien.
Also sind wir einem unserer Lieblingshobbys nachgegangen: dem Essen. Als wir danach ins Zimmer liefen, war der komplette Weg dorthin schon nass, da haben wir uns schon gewundert… Als wir dann auf unserer Terasse standen, wunderten wir uns noch mehr, denn wir standen knöcheltief im Wasser. Sara überlegt nicht lange und riss die Tür zu unserem Zimmer auf und siehe da…
…ALLES steht unter Wasser!!!! Der Wasserhahn läuft auf vollen Touren!!! Blöderweise steht das Waschbecken in unserem Schlafraum und unter dem Waschbecken steht MEIN großer Rucksack. Mein Herz bleibt kurz stehen und ich schaue wo der Laptop und mein Handy liegen. Zum Glück sind wenigstens die in Sicherheit. Aber alle Bücher, Schuhe, Kleidung etc sind dafür nass. Wie durch ein Wunder waren aber alle Sachen in meinem großen Rucksack trocken! Dabei ist laut Beschreibung der Deuter Rucksack nicht wasserfest. Stimmt wohl nicht! Mein Kermit ist absolut wasserfest, danke du weltbester Rucksack!
Nach dem Schock haben wir dann begonnen, dass Wasser auf dem Zimmer rauszufegen und dann haben wir noch zwei Stunden lang Sachen geföhnt. Ein toller Abend für uns. Wir sind hundemüde ins Bett gefallen.
Nach diesem Unglück hatten wir gehofft, dass wir die nächsten Tage mal ein bisschen mehr Glück haben. Aber naja, wenn der Montag schon mit solch einem Unglück anfängt, lässt sich erahnen, dass das nächste nicht lange warten lässt.
Kommen wir erstmal zum Dienstag. Der war sehr schön. Wir entschieden uns mal im Luxus zu reisen: wir mieteten uns ein Auto inklusive Fahrer, der uns die Insel Bohol zeigen sollte. Um 9 Uhr wurden wir in Panglao abgeholt und zu unserem Meridian Hotel gebracht. Ich nenne hier mit Absicht den Namen, damit ihr, falls ihr auch mal auf Bohol seid, nicht den gleichen Fehler wie wir macht und dieses Hotel bucht! Wir ließen unser Gepäck dort und fuhren mit unserem Autofahrer weiter.
Danach ging es zuerst zum Tarsier park. Tarsiere sind ganz kleine Äffchen. Falls ihr die „glubschi Kuscheltiere“ kennt, dürft ihr euch so ein Tarsier vorstellen. Falls ihr diese nicht kennt, helfen diverse Suchmaschinen 😉 die Tierchen sind sooo niedlich! Wir waren sehr begeistert von ihnen. Sie sind nachtaktiv und haben deshalb so große Augen.
Danach ging es durch einen von Menschen gemachten Wald mit rießigen Bäumen. Dort machte der Fahrer mit uns ein Fotoshooting♥
Anschließend besichtigten wir eine Schmetterlingsfarm und danach dann die für Bohol bekannten „chocolate hills“. Sie sind wirklich sehenswert und die 1.500 Treppenstufen, die man zur Aussichtsplattform laufen muss, werden mit einem tollen Blick über Bohol und die chocolate hills belohnt. Wir sahen leider auch die Zerstörung des Erdbebens, denn die Plattform war zur Hälfte abgebrochen und nicht mehr begehbar.
Danach ging es weiter zu einer Hängebrücke,die nur aus Bambus besteht. Überhaupt nicht mein Ding! Ich habe ja Höhenangst. Die Brücke knackste bei jeden Schritt und sah alles andere als stabil aus! Es gibt auch Beweisfotos,die mich in Angstpose zeigen, aber diese sind natürlich nicht für die Öffentlichkeit geeignet;-)
Dann ging es weiter nach Loboc. Dort haben wir uns eine Schiffahrt mit livemusik, Essenbuffet und philippinischen Tänzen gegönnt.
Auch haben wir dort die extrem zerstörte Kirche gesehen. Paradox, dass es fast nur Kirchen getroffen hat beim Erdbeben…. Was ich auch total spannend fand, war der der Turm von Loboc. Ich nannte ihn scherzhaft „schiefer Turm von Loboc“. Denn genauso sah er seit dem Erdbeben aus. Der Fahrer erklärte uns, dass man den Turm nicht mehr aufbauen kann. Aber abreißen wollte man ihn auch nicht, weshalb man ihn einfach mit Seilen festgebunden hat. Praktisch! Aber ja, das Erdbeben hat ziemlich gewütet:
Zum Schluss sind wir dann noch in einen Schlangen park. Dort waren zwei riesige Schlangen und wir durften Bilder mit ihnen machen.
Danach ging es wieder zurück ins Hotelzimmer.
Bis dahin war der Tag soooo schön gewesen. Zu schön um wahr zu sein… es musste also noch was passieren. Das tat es auch. Unser Hotelzimmer war …. najaa…. mir fällt kein passendes Wort dazu ein.
Ich beschreibe einfach mal wie es aussieht: überall waren Ritze in der Wand, im Bad war Schimmel. Der Flur hat dermaßen gestunken, denn es war ein Holzboden und bei jedem Schritt kam Wasser und Matsch aus dem Boden hervor. Das Hotel wurde bewohnt von mehreren Kakerlaken und anderen undefinierbaren Krabbeltieren. In unserem Zimmer selbst hatten wir kaltes Wasser und kein Klospülung. Mein Bettlaken war extrem dreckig (Schmutz und schwarze Haare) und Sara hatte mini Ameisen im Bett. Hinzu kam eine mysteriöse Klimaanlage und mitten in der Nacht fiel der Strom aus! Ich war extrem angeekelt!!!!!
Du fragst dich bestimmt warum wir solch ein Hotel überhaupt nehmen? Berechtigte Frage! Grund war mein Reiseführer, denn in diesem stand:
„Einladendes Haus mit freundlichen Zimmer, Restaurant und Swimmingpool“. Joa, deckt sich ja „FAST“ mit meiner Beschreibung gel??:-D:-D Leider kamen wir auch von unserem Tagestrip so spät zurück, dass wir uns kein anderes Hotel mehr suchen konnten. Aber wir haben die Nacht gut überstanden und sind am nächsten Tag sofort gegangen ohne den vollen Preiz zu zahlen.
verfasst am 13.März 2014 auf Bohol