Ich liebe Kambodscha

Ich habe mich in Kambodscha verliebt. Ich hatte null Erwartungen und Vorstellungen von diesem Land, was super war. Denn dadurch wurde ich noch viel mehr überrascht von diesem tollen Land!
Es ist wirklich eine Herzensempfehlung von mir.
Im Hostel angekommen gab es eine kleine Überraschung. Sara und ich saßen gerade im Restaurant von unserem Hostel als zwei Mädels aus unserem Hostel herauskamen. Es waren genau die Mädels, die wir zurvor kurz auf einem Markt in Phnom Penh kennengelernt haben. Wir vier freuten uns und vereinbarten uns abends in der Stadt zu treffen.

In Siem Reap gibt es eine Pub Street und zu dieser sind wir dann gegangen und sind dort in einer Bar mit dem Namen „Angkor What“ gelandet… und sind dort dann erst wieder um 3 Uhr nachts raus. War ein mega lustiger Abend.

Es ist ja eigentlich gar nicht schlimm bis 3 Uhr nachts zu feiern, denn wir sind jung und Party gehört zum Leben dazu. Vollkommen richtig! In unserem Fall war es jedoch nicht so intelligent, denn wir hatten eine Tour nach Angkor gebucht, zu der wir um 4:30 Uhr aufbrechen mussten. Da wir erst um 3:30 Uhr im Bett lagen, waren sowohl Sara als auch im Tiefschlaf als der Wecker klingelte. Ich scheine ihn dann wohl auch ausgemacht zu haben… Wir haben zumindest total verschlafen. Hätten die zwei Mädels nicht energisch an unsere Zimmertür geklopft, wären wir an diesem Tag definitiv nicht mehr nach Angkor. Also sind Sara und ich in Rekordschnelle aufgestanden und sind voll alkoholisert und mit beginnendem Kater nach Angkor aufgebrochen. Dort wollten wir uns zuerst den mega schönen Sonnenaufgang ansehen. Wir haben ihn zwar gesehen, aber ich weiß nicht ob es am Wetter lag oder an uns, aber wir fanden den Sonnenuntergang nicht so fantastisch wie er überall beschrieben wird.

Frag mich bitte nicht, wie wir diesen Tag überstanden haben. Irgendwie ging es sogar erstaunlich gut, trotz Kater durch Angkor zu laufen. Was ich nur sehr anstrengend fand und ich denke ich hätte es auch nüchtern als anstrengend empfunden: Es gibt viel zu wenige Wasserstände in Angkor. Wir haben sehr lange auf einen Wasserstand warten müssen, das war echt heftig bei der Hitze. Als wir dann endlich an einem ankamen, waren dort 10 Kambodschaner, die Wasser verkauften. Sehr schlechte Organisation.

Angkor ist einfach riesig. Wir haben echt sehr viel an diesem Tag gesehen:


Nach unseren Trip sind wir erstmal etwas Essen gegangen. Dabei haben wir beschlossen am nächsten Tag nochmal einen gemeinsamen Ausflug zu machen. Der Plan war zu dem See und den schwimmenden Dörfern zu fahren. Beginn ist aber diesmal erst um 14 Uhr, worüber Sara und ich uns freute, weil wir erstmal ausschlafen wollten. Das haben wir auch, wir haben in der Nacht tatsächlich 12 Stunden geschlafen.

Sara und ich sind dann mal wieder unser Lieblingsbeschäftigung in Kambodscha nachgegangen: dem Shoppen. Danach ging es los zu unserem Ausflug. Typisch Asien, der Tuk Tuk Fahrer hatte 45 Minuten Verspätung. Wir hatten kurz Angst, dass er gar nicht kommt, aber zum Glück kam er. Die Tuk Tuk Fahrt war echt krass: Wir sind richtig aufs Land hinausgefahren in die Einöde. Straßen sind keine richtigen vorhanden und durch die lange Dürre war der Boden richtig hart und schlecht zu befahren. Als wir auf der Karte geschaut haben, sah der Tonle Sap See in der Nähe aus. Das war nicht der Falls, wir sind 1,5h dorthin gefahren. Mit einem Tuk Tuk ist das nicht unbedingt so angenehm, unser Körper hat danach ganz schön weh getan. Es war schön, dass wir in ganz abgelegenen Gegenden waren und die Leute, speziell die Kinder, uns alle freundlich zugewunken haben. Ein richtig freundliches Volk!


Dann sind wir in ein Boot umgestiegen. Das war eine sehr wackelige Angelegenheit, aber auch witzig. Dann ging es per Boot zuerst zu den schwimmenden Dörfern. Derzeit schwimmen die Dörfer leider nicht, weil Trockenzeit ist.
Ich muss hier kurz etwas hinzufügen bzgl. Trockenzeit. Sara und ich haben uns die heißeste Woche im Jahr ausgesucht um Kambodscha zu bereisen. Derzeit ist nämlich „khmer“ Woche und das bedeutet, dass die Hitze am stärkesten ist. Darfst du dir vorstellen wie ein kompletter Tag in der Sauna. Unsere Hosen waren immer klatschnass, die Haare waren nass und voller Staub und Deo haben wir gar nicht erst benutzt.

Aber nun weiter zu den schwimmenden Dörfern. Das war gar nicht so ein leichter Anblick für mich. Ich meine, mir war schon klar, dass die Menschen hier arm sind. Aber darauf war ich dann doch nicht gefasst. Die Häsuer waren sehr einfach, teilweise kurz vor dem Verfall. Ich dachte ja die Bambusbrücke auf Bohol wäre krass gewesen, (mehr dazu hier: Das zerstörte Bohol) aber kein Vergleich zu den Brücken hier. Echt heftig! Aber was mich vor allem mitnahm, war die Stimmung. Ich war zuvor schon in anderen armen Länder, aber dort haben die Menschen trotz allem freudig gewirkt und auch als wir auf dem Hinweg zum See waren, haben die Menschen glücklich gewirkt, obwohl sie dort auch in Armut gelebt haben. Aber hier war das anders. Die Körperhaltung und die Mimik wirkte sehr traurig. Und selbst die Kinder spielten nicht freudig, sondern saßen lethargisch am Wasser oder auf ihren Balkonen. Auch winkte uns hier keines der Kinder zu. Mich machte es zum einen traurig, zum anderen schämte ich mich, dass ich dorthin fahre als „reiche Deutsche“. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass gerade die ärmen Menschen ja auch vom Tourismus profitieren, wie z.B. unser Bootfahrer. Schwierig, sehr schwierig.
Das Ort selbst war trocken und wir konnten etwas durchlaufen. Auch hier stehen trotz der Armut schön, goldene Tempel.

Danach sind wir auf den See hinaus gefahren, der eher wie ein Meer wirkte. Er war rießig. Dort tranken wir etwas und sahen uns den Sonnenuntergang an. Das Klo hier war sehr spannen: Die Kloschüssel ist auf den Holzplatten und man kann sehen wie man praktisch in den See hineinpinkelt! Versteh mich nicht falsch, ich kann überall pinkeln, wenn ich muss. Aber das fand ich schon komisch. Denn die Menschen in dem schwimmenden Dorf nehmen ja das Seewasser für ihren täglichen Gebrauch z.B. Kochen. Also diese Vorstellung fand ich schon komisch, obwohl mir natürlich klar ist, dass die Einwohner ja auch selbst in den See urinieren.

Nach dem Sonnenuntergang traten wir wieder langsam den Heimweg an. Zuerst mit dem Boot, dann mit dem Tuk Tuk. Diesmal sind wir jedoch nicht durch die Pampa gefahren, sondern so eine Art Autobahn, weshalb wir schon nach einer Stunde zurück waren. Wir mussten uns dann trotzdem beeilen, weil wir uns wieder für einen Pub Crawl angemeldet hatten. Unser neues Hobby 🙂

Nur leider war der Pub Crawl hier enttäuschend, wenn man zuvor in Boracay war und den dort mitgemacht hat. Das T-Shirt war nicht so toll und die Stimmun auch nicht. Es wurde erstmal eine Runde Billard und Beer Pong gespielt (mag ich beides nicht bei einem Pub Crawl). Dann kam noch hinzu, dass wir so peinliche Spiele mitmachen mussten. Da ist das Niveau tatsächlich flöten gegangen. Was wir auch schade fanden, es waren nur englische Muttersprachler dabei. Die blieben mehr unter sich und wir verstanden so einiges nicht richtig. Als wir in der zweiten Bar waren, war es besser, denn dort konnte man auch tanzen. Aber wie soll es anders sein, mein Pech holte mich wieder ein und ich hatte einen Unfall. Mir rammte ein Kerl seinen Ellenbogen unabsichtlich an mein Kinn. Es tat echt weh und am nächsten Tag hatte ich noch ein nettes blaues Andenken an diese Aktion…
Wir gingen dann noch in unsere Stammbar „Angkor what“ und tanzten die halbe Nacht. Am nächsten Tag ließen wir es uns gut gehen mit einer Massage, Fish Spa und einer Show zu den kambodschanischen Apsara Tänzen.

Am nächsten Tag wollte Sara den Kaffee aus unserem Hostel kaufen. Sara fand den Kaffee extrem elcker und wollte einen echten kambodschanischen Kaffee mit nach Hause nehmen. Dann sagte der Hostelinhaber er wolle 18 USD dafür haben. Richtig viel! Sara fragte wieso das so teuer sei. Tja, die Antwort war: es war importierter Kaffee aus Thailand! Sara war schwer enttäuscht und ging am Flughafen nochmal auf die Suche nach einem kambodschanischen Kaffee.
Am Flughafen waren wir noch nicht wirklich soweit das Land zu verlassen. Wir hätten uns gerne noch mehr davon angesehen. Aber sag niemal nie, alles kann sich verwirklichen.
Am Flughafen wartete die gute Air Asia auf uns, mit fantastischer Sicherheitskontrolle, denn wir mussten alle die Schuhe ausziehen.

verfasst am 29.März 2014 in Siem Reap

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