Inselleben in Kroatien

Nach unserem Roadtrip war es an der Zeit für mich an meinen Lieblingsort zu reisen: dem Meer. Von Mostar sind wir nach Kroatien über Imotski nach Baska Voda gefahren. Imotski liegt nahe der Grenze und ich dachte es sei ein noch touristisch unbekannter Ort. Also hielten wir am Stadion und machten uns auf dem Weg zum Kratersee und freuten uns allein zu sein. Ein paar Minuten später waren wir aber schon umgeben von Touristen und mussten Eintritt für den Krater bezahlen. Tja, das vorher war eben nur eine Abkürzung gewesen, der eigentliche Weg war voller Touristen. Wir liefen dennoch hinunter zum Kratersee und bestaunten ihn. Badekleidung hatten wir leider keine dabei.

Aber das Baden kam an dem Tag dennoch nicht zu kurz, denn wir sprangen direkt ins Meer als wir in Baska Voda ankamen. Das kleine Ort liegt direkt am Meer und ist optimal für eine Nacht. Wir genossen das Baden und beendeten den Tag mit einem Abendspaziergang.

Baska Voda in Kroatien

Dubrovniks kleine Schwester

Am nächsten Tag mussten wir das Auto in Split zurückgeben und wir machten uns früh auf den Weg um noch kurz in Brela zu halten. Der Ort ist bekannt für seine schönen Strände, die sich an dem Tag nur erahnen liessen, da ein Gewitter aufzog und es recht stürmisch war.

In Split krachte es dann richtig. Während ich trocken im Auto sass, rannte Felix durch das Gewitter zum Bankomat und kam klatschnass wieder ins Auto zurück. Split wirkt im Vergleich zu Zagreb als Grossstadt und der Verkehr war chaotisch. Ich war froh, als ich das Auto wieder heil abgegeben hatte. Als nächstes gingen wir für unser Appartment einkaufen und stellten dann beim check-in fest, dass wir gar keine Küche besassen. Schade! Also gingen wir in die Stadt und schauten uns Split an.

Ich denke Split ist schon eine schöne Stadt, aber die Menschenmassen dort zerstören die Atmosphäre. Es ist ähnlich voll wie in Dubrovnik und riesige Yachten legen hier an. Ich war froh, als wir am nächsten Tag die Stadt wieder verliessen.

Die Rentnerinsel

Für uns ging es mit der Fähre weiter nach Lastovo, die Insel, die am weitesten vom Festland entfernt liegt. Mit uns an Board waren einige Rentnerreisegruppen, deren Königsdisziplin das rhythmische Schnarchen war. Aber sie bekamen wenigstens mit, dass wir die Fähre wechseln mussten. Felix und ich checkten es nicht und wurden vom Personal dann gebeten die Fähre zu verlassen…

Lastovo Insel in Kroatien

In Lastovo angekommen holte uns unser Vermieter der Unterkunft ab und wir waren sofort verliebt in das Appartment in Zaklopatica. Es lag am Hang einer traumhaften Bucht und unser Balkon schwebte über dem Meer. Ich hatte natürlich wieder Hummeln im Hintern und bin direkt ins Meer gesprungen.

Im Wasser dachte ich, ich hätte eine Qualle gesehen und bin schnell wieder heraus. Felix lachte mich aus, also ging ich wieder ins Wasser… Bis die Worte ertönten „oh Svenja, ich glaube du hast doch eine gesehen, hier ist eine Qualle!“. Schnell bin ich wieder raus, aber es war schon zu spät. Die Kompassqualle hatte mich bereits erwischt. Danke!

Kleiner Inseltrip

Die Insel ist klein, aber sehr hügelig. Weshalb wir uns ein Roller für ein paar Tage mieteten und alle Ecken erkundeten. An einem Tag fuhren wir nach Pasadur, einem nordwestlichen Ort der Insel. Dort machten wir eine Wanderung zu den riesigen Tunnels, in denen zu Kriegszeiten Schiffe versteckt wurden. Dort trafen wir auch Felix Landsmänner auf einer Yacht an. Klar, wo ein toller Tunnel ist, ist natürlich ein Schweizer nicht weit entfernt…

Nach unserem Spaziergang rannten wir noch auf einen Hügel hinauf und bestaunten den Ausblick über die Bucht, in der wir anschliessend noch badeten. Das Wasser war wiedermal traumhaft, aber leider machte ich erneut eine Bekanntschaft mit einer Qualle und blutete diesmal auch. Nervig!

Zum Sonnenuntergang fuhren wir auf den Berg „Hum“ um einen schönen Ausblick über die ganze Insel zu haben. Der Ausblick war schon schön, aber der höchste Punkt ist leider ein Strommast, was leider die Stimmung etwas zerstörte.

An einem anderen Tag besuchten wir den Süden der Insel. Zuerst fuhren wir nach Skrivena Luka und besuchten den Leuchtturm bzw. betrachteten ihn von aussen, da er eingezäunt war. Anschliessend gingen wir in einer wunderschönen Bucht baden. Das Wasser war atemberaubend schön und wir genossen es in aller Ruhe. Anscheinend hatten wir einen guten Zeitpunkt erwischt, denn als wir aus dem Wasser gingen sahen wir einen Schwarm voller Quallen! Also so schön wie die kroatischen Strände auch sind, die Quallen sind leider echt eine Plage geworden. Deshalb konnten wir an einem weiteren Strand auch nicht baden gehen, da wir dort schon anderen Urlaubern gewarnt wurden.

Also assen wir erstmal leckeres lastovisches Essen und schauten uns noch Lastovo „Stadt“ an. Ein kleines, verlassenen Örtchen, was bekannt ist für seine schönen Schornsteine.

Eigentlich wollten wir nur ein paar Tage auf der Insel bleiben, aber wir blieben eine Woche und genossen die Ruhe der Insel und badeten viel.

Letzter Halt

Bevor wir uns aber auf den Rückweg nach Zagreb machten, verbrachten wir noch einige Tage auf der Insel Korcula. Dort wohnten wir in Vela Luka, ein Küstenort. Die Fähre hält zwar dort, aber recht ausserhalb und wir mussten jeweils 30 Minuten in den Ort laufen. Vela Luka ist nicht speziell, es gibt einige Restaurants und einige Stadtstrände, die wir auch ausprobierten.

Auch hier mieteten wir uns für einen Tag einen Roller und fuhren einen kleinen Teil der Insel ab. Für mehr blieb uns keine Zeit, denn Korcula ist viel grösser als Lastovo. Der Roller war ziemlich wackelig und wir mussten uns erst daran gewöhnen. Wir fuhren zunächst nach Blato und dann über einen Pass an die Südküste der Insel. Im ersten Ort Grscica hielten wir auch sofort. Hier war es sehr ruhig und das Wasser war so schön, dass wir direkt badeten. Dann fuhren wir weiter nach Prizba und machten dort einen Spaziergang.

Zu Mittag assen wir das beste kroatische Essen auf unserer Reise. Es gab Fisch und Braten. Gestärkt fuhren wir zu einem anderen Strandabschnitt: nach Plaza Slatina, dann nach Nova und Plaza Garma. Ich muss sagen, dass mich alle 3 Strände nicht begeisterten. Ich ging zwar in allen baden, aber Plaza Slatina war dreckig und die anderen beiden hatten eine zu starke Strömung.
Was aber nicht schlimm war, denn am nächsten Tag erwarteten uns traumhafte Strände

Insel Proizd

Am Morgen fuhren wir mit der Fähre auf die vorgelagerte Insel Proizd. Da es noch Nebensaison war, waren wir froh, dass die Fähre überhaupt fuhr. Die Insel ist klein und die einzelnen Buchten sind über schattige Wege im Pinienwald zu erreichen. Wir besuchten alle Strände: Plaza Srednji bili bok, Uvala veli bili bok, batalo. Erster ist ein FKK Strand und der Letzter ist am besten für Familien. Schatten ist an allen Stränden leider nicht vorhanden, aber wir hatten einen Sonnenschirm dabei. Wir genossen den Tag am Meer. Ich schwamm sehr viel, Felix jagte einige Quallen.

Am nächsten Tag verliessen wir wieder Korcula und fuhren bei stürmischer See nach Split zurück. Dort blieben wir eine Nacht und fuhren dann von dort mit dem Zug 7h lang nach Zagreb zurück. Eine Zugfahrt, die nicht zu empfehlen ist, da der Zug sehr akklimatisiert ist und sehr langsam fährt.

Da wir erneut den Nachtzug nach Zürich nahmen, verbrachten wir den letzten Tag in Zagreb mit einkaufen (es ist ja überall günstiger als in der Schweiz), gutem Essen und einer Runde im Pool schwimmen. In meinem Fall musste ich sogar nochmal schwimmen gehen, da ich auf dem Markt von einer Taube angeschissen wurde. Lecker!

Und somit waren auch wieder 3 Wochen Urlaub vorbei. Es war Erholung pur für uns.

Verfasst am 08. September 2024

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