Eigentlich wäre ich gerne noch ein paar Tage länger in Queenstown geblieben, aber die Wetterprognose war alles andere als toll: Temperatursturz und viel Regen. Da unser Zelt leider nicht wasserdicht ist, mussten wir erstmal eine Unterkunft finden. Gar nicht so einfach in der Hauptsaison! Wir wurden aber dennoch fündig in Oamaru.
Der Tag der Pinguine
Wir wachten morgens bei strahlendem Sonnenschein in Queenstown auf und waren verwundert… Wo war denn das angekündigte schlechte Wetter? Es kam, aber zum Glück erst nach unserer Wanderung. Diese machten wir am Kawarau Fluss durch ein Weinanbau Gebiet. Sehr hübsch! Von dort aus fuhren wir dann weiter durch die Einöde von „Central Otago“ bis wir an der Küste ankamen.
An der Küste wollten wir nur kurz die Moeraki Boulders anschauen, die wir übrigens ziemlich langweilig fanden. Wir fanden jedoch raus, dass Moeraki noch mehr zu bieten hat: das Katiki Point Lighthouse. Es war total cool, denn wir konnten dort frei herumspazieren und sahen dadurch Seerobben aus nächster Nähe. Einer Seerobbe bin ich anscheinen zu nah gekommen, denn sie hat mich ganz schon angepöbelt. Aber nicht nur die Robbis waren toll, sondern auch ein Pinguin, der sich im Gebüsch versteckte.
In Oamaru angekommen checkten wir in unserer Unterkunft ein, die wie ein WG aufgebaut war. Nur waren die Bewohner älter als wir… An dem Abend sind wir noch zu der beliebtesten Sehenswürdigkeit von Oamaru, den Pinguinen, gegangen. Und siehe da, wir sahen sogar 3. Einer davon stand alleine am Strand, die anderen beiden watschelten zusammen über die Strasse. Was für ein Erlebnis!
Kälteeinbruch
Am nächsten Tag schliefen wir aus und liessen es gemütlich angehen. Es regnete und war nämlich super kalt! Ich hatte so ziemlich alle Kleiderlagen an, die ich besass, damit mir nicht kalt wurde. An diesem Tag spazierten wir noch in die Innenstadt und trafen uns mit Caro, Nils und Jonna, die ich über Instagram kenne. Das Paar ist mit ihrer 2,5 jährigen Tochter auf Weltreise. Ich fand das ja total super und habe gespannt zugehört, wie deren Reisealltag ist. Er war natürlich anders als unserer. Aber genau das finde ich das schöne am Reisen: man kann jung und alt, alleine oder als Freunde/Paar/Familie reisen, man kann mit Krankheiten reisen, mit verschiedenem Budget etc. Es kann so unterschiedlich sein und dennoch ist jede Reise einmalig und ein wahres Erlebnis!
Auf zu den Schafen
Am nächsten Tag besuchten wir kurz den botanischen Garten in Oamaru und machten uns dann auf den Weg nach Omarama. Ich hatte an diesem Tag eigentlich keine Lust zu wandern, aber rappelte mich dennoch zusammen. Und es lohnte sich! Der Ausblick über den „Lake Benmore“ war super:
Abends übernachteten wir auf einer Schaffarm. Was toll klang, war aber im Endeffekt nichts Besonderes. Es war eine einfache Unterkunft und von den Schafen sahen wir nicht viel, da sie vor Angst vor uns wegrannten.
Der nächste Tag startet mit einem Ausflug zu den Clay Cliffs und zum Lake Ohau. Es war ziemlich bewölkt weshalb wir leider den Mount Cook vom See aus nicht sehen konnten. Was nicht schlimm war, denn am Lake Pukaki sahen wir ihn danach noch..
Es hat übrigens geschneit. Zum Glück aber nur in den Bergen 😉 Bevor wir in unser Hostel eincheckten, sind wir noch ins Tasman Valley gefahren. Wir wanderten zuerst zu den „Blue Pools“, die leider nicht mehr blau waren, weil sie nur noch aus Regenwasser bestehen. Danach wanderten wir aber noch zum Tasman Fluss, dem See und dem Aussichtspunkt. Und es war traumhaft! Für mich eines der Highlights der Südinsel:
Der nächste Tag begann ziemlich früh für uns. Felix wollte den Müller Hut Track laufen und ich begleitete ihn einen Teil davon. Genauer genommen lief ich 2.200 Stufen mit ihm hoch bis zum Sealy Tarns. Danach trennten sich unsere Wege. Er lief weiter bis zur Bergspitze und ich lief noch zum „Kea Point“ und den „Hooker Valley“. Es war schon interessant die verschiedenen Wanderer zu sehen. Währen die fitten und routinierten Wanderer den Müller Hut Weg hochliefen, freundlich grüssten und Platz für schnellere Wanderer machten, liefen die nicht erfahrenen und teils unsportlichen Wanderer den Hooker Valley Weg, grüssten nicht und machten keinen Platz. Und so mittlere Wanderer, wie ich, wundern sich, wie unterschiedlich nicht nur die Wege sondern auch die Mitwanderer sein können 😉
Nach unseren Wanderungen waren wir beide müde und wollten zum „Lake Tekapo“ fahren um dort zu zelten. Tadaaa, kein Platz mehr frei, da es Wochenende war und schön sonniges Wetter. Also fuhren wir zum „Lake McGregor“ und „lake Alexandria“. Die Gegend dort war wirklich wunderschön.
Es gab aber keine Duschen, sondern nur ein See zum Baden und dreckige Plumpsklos. Das war natürlich etwas doof für uns, weil wir uns nach dem Wandern natürlich eine schöne Dusche gewünscht hätten. Naja, sind wir halt zu den Enten ins eiskalte Wasser gegangen… Die Nacht war die bisher schlimmste für mich beim Zelten: ich lag mit Thermounterwäsche, Pullover, Mütze, Schal und Daunenjacke im Winterschlafsack und mir war dennoch sehr kalt. Felix versuchte mich zu wärmen, aber mein Oberkörper wollte einfach nicht warm werden…Immer diese Frauenprobleme 🙁
Am nächsten Tag ruhte ich mich aus und Felix wanderte noch auf den Mount John hinauf.
Können wir die Südinsel verlassen?
Nach unseren Tagen in den neuseeländischen Alpen wollten wir mit dem Auto die Ostküste hoch bis nach Picton fahren und von dort mit der Fähre auf die Nordinsel übersetzen. Es fuhren aber wegen allerlei Problemen von 6 Fähren nur 2… Ob wir es wohl rüberschaffen?
Verfasst am 6.März 2023