Bier, Fleisch, Follower

Kaum ist Kai angekommen, geht auch schon unser Roadtrip los. Eine genaue Route haben wir noch nicht, aber das wird schon noch kommen. Kai ist zum Glück genauso verpeilt und spontan wie ich, wunderbar!

Da das Wetter gut werden soll, sind wir direkt nach Coromandel gestartet. Eine tolle Halbinsel mit vielen schönen Ausblicken. Wir haben hier auch einen schönen Sonnenuntergang gesehen.

Kai ist ein krasser Frühaufsteher und wollte am nächsten Tag direkt um 6Uhr losfahren. Das ist ja gar nicht meine Uhrzeit. Ich stehe höchstens so früh auf, wenn ich einen Sonnenaufgang sehen will. Kai kann aber leider nicht länger schlafen, weshalb ich hinten im Autobett liegen blieb und Kai schonmal ein bisschen in der Gegend rumfuhr. Natürlich sehr langsam und vorsichtig.

Coromandel

An dem Tag trafen wir noch Freunde von Kai, die ebenfalls in Neuseeland gerade sind. Maria und Nico mochte ich sofort und wir hatten einen schönen Tag zu viert. Wir sind zuerst zur „cathedral cove“ gefahren und danach noch am Strand entlang gelaufen.

Es stinkt

Kai und ich waren uns danach unschlüssig was wir machen sollten. Wir entschieden uns nach Tauranga zu fahren. Dort stellten wir fest, dass wir es nicht so schön und spannend finden und sind direkt weiter nach Rotoura gefahren. Das ist eine Stinkestadt, alles riecht nach Schwefel. Rotuora ist auch genau dafür bekannt. Wir entschieden uns, dass wir die Nacht im Hostel verbringen wollen. Das Autobett ist nämlich alles andere als bequem.

Am nächsten Tag sind wir dann zu den Geysiren und Schwefelquellen gegangen. Bevor ich Kai kennengelernt habe, habe ich mich gefragt, welche Deppen für ein Instagram Foto über Absperrungen springen um ein Foto zu machen und sich dabei noch cool finden. Nun kenne ich einen Deppen davon: Kai. Bevor ich mich versah, war er schon über irgendwelche Absperrungen gesprungen, typisch „ich will mehr Follower bekommen“. Somit sei schonmal der letzte Teil der Überschrift des Blogeintrages erklärt. Die anderen beiden ergeben sich darauf, dass ich noch nie so oft Burger gegessen habe als in dieser Woche mit Kai. Bier habe ich nicht getrunken, dafür liebt es Kai aber sehr und berichtete den Einheimischen von dem guten deutschen Bier, denn er wohnt in Bayern!

Weil es nur noch regnete, führen wir weiter in den Südwesten der Nordinsel, da das Wetter dort besser sein soll. Diesmal schlief Kai und ich fuhr. Die Fahrt war anstrengend, denn es ging durch ein Gebirge und es regnete weiterhin.

Autofahrt

Dann passierte es mir leider… Ich war kurz unkonzentriert und fuhr mit 100kmh in einen Graben kurz rein und wieder raus. Ich war ziemlich geschockt, zum Glück ist aber alles gut gegangen.

Das Bild ist übrigens nicht dabei entstanden! Das Bild zeigt mich beim Autofahren und Kai, wie er in unserem Autobett schläft.

Am Mt. Taranaki angekommen lernten wir ein argentinisches Päarchen kennen. Mit ihnen gingen wir am nächsten Tag zu McDonalds, fuhren zum ersten Mal zur Aussichtsplattform vom Mount Taranaki und gingen abends leider erfolgslos Angeln.

Was mache ich hier bloss?

Für den nächsten Tag verabredeten wir uns um 5.30h um zum Berg zu fahren. Kai trichterte das ununterbrochen den Latinos ein, weil diese bekanntlich meist etwas später dran sind. So war es aber nicht, denn wir haben verschlafen und sind erst um 6 Uhr aufgestanden um die anderen zu wecken. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir trotzdem zum Sonnenaufgang am Parkplatz an.

Alle drei sind sehr gute Wanderer. Ich bin das ja nicht, denn ich habe gerade erst damit begonnen. So beginnen wir langsam zu wandern. Leider ging es der Argentinierin nicht gut und die beiden haben abgebrochen. Kai und ich liefen noch weiter. Auf dem Weg lernten wir zwei Schoolies aus Darmstadt kennen.

Du glaubst gar nicht, wie schnell ich den Berg hoch bin, denn ich war richtig in Wanderlaune…

… und du glaubst nicht wie langsam ich den Berg hinunter bin, denn ich hatte Todesangst. Ein kleiner Höllentrip war es für mich, denn Berg wieder herunterzugehen. Leider stürzte ich auch zweimal. Einmal oben an der Spitze und einmal bekam ich von meinem Hintermann eine Mini Lawine ab und ein Stein krachte auf meinem Rücken. Als ich unten ankam war meine Hose zerrissen und mein Körper überseht von blauen Flecken, denn ich bin irgendwann auf allen Vieren den Berg herunter. Aber ich habe es geschafft und darüber bin ich sehr froh…

… aber ich habe es alleine geschafft. Die Männer hatte ich beim Aufstieg alleine gelassen, weil ich zu schnell hoch bin. Beim Abstieg war es dann anders herum, die Männer ließen mich alleine.

Alles in allem war es eine sehr krasse Wanderung. Ich würde sie nicht nochmal machen wollen, da ich deutlich über meine Grenzen gegangen bin. Ich komme aus dem Flachland und habe sehr wenig Erfahrung und dazu bin ich nicht schwindelfrei… Für mich war das eine wahnsinnige (verrückte) Leistung!

Und die nächste Wanderung…

Am nächsten Tag ging es weiter nach Wellington, wo wir bei Kais Freund Alex schliefen. Wir durften dort im Keller des Hauses schlafen. Für mich war das ein tolles Gefühl, mal wieder ein „zu Hause“ zu haben. Wir nutzen das auch, in dem wir uns ein bisschen von der Wanderung erholten und Netflix schauten. Eine kleinen Spaziergang mit Alex, seiner Mutter, Kai und mir tat uns allen gut.

Am nächsten Tag sind wir in einer großen Gruppe von Wellington zum Tongariro aufgebrochen. Mit an Board waren wieder Maria, Nico und Alex. Es kamen noch Martha, Nick und Patrick dazu. Wir kamen relativ spät dort an. Es war bereits dunkel und wir setzten die anderen in ihrem Hostel ab und Kai und ich schliefen auf einem Campingplatz im Auto. Die Organisation war diesmal chaotisch. Wir vereinbarten für den nächsten Tag keine Uhrzeit. Schafften es aber, dass wir alle gemeinsam zum Tongariro aufbrechen konnten. Es gab zwei Gruppen: einmal eine schnelle und einmal eine langsame Wandergruppe. Ich ordnete mich in der langsamen ein, was eine gute Entscheidung war. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter. Beim Aufstieg und am Höhepunkt der Wanderung schien die Sonne. Der Abstieg, der lang und mühsam war, lag komplett im Nebel, was aber für uns in Ordnung war, da wir das Highlight bereits gesehen hatten.

Für mich ist die Wanderung ein toller Abschluss einer tollen Reisewoche! Nun setze ich Kai am Flughafen ab und dann geht wieder alleine weiter für mich.

verfasst am 31.März 2018 in Auckland

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