Chang – mehr als nur ein Bier

Nachdem wir schon 5 Tage auf Koh Chang waren und kaum etwas ausser dem Lonely Beach gesehen hatten, entschieden wir uns ein Motorrad zu mieten um die Insel zu erkunden. Ich war sehr froh, dass Felix bereit war zu fahren, denn die Strassenverhältnisse waren wirklich krass: steil, kurvig und bergig. Aber gut, als Schweizer ist man da wohl besser vorbereitet als ich Flachländerin.

Kurven auf Koh Chang

Tag 1: Ostküste

Wir starteten am Lonely Beach (Westküste) und fuhren weiter über den Norden an die Ostküste, die, wie uns gesagt wurde, ziemlich wild sei. Das können wir aber nicht bestätigen. Während an der Westküste viel Verkehr und die Strasse sehr abenteuerlich war, war die Hauptstrasse an der Ostküste wenig befahren und flach. Das hatten wir nicht erwartet! Überrascht genossen wir die Fahrt sehr.

Als wir Hunger bekamen, hielten wir in einem kleinen Fischerdor namens «Salak Khok».. Das Dorf selbst wirkte ärmlich, aber die Umgebung war sehr schön.

Fischerdorf

Denn es lag direkt an einer kleinen Bucht, die umgeben war von Dschungel. Wir entschlossen uns in einem Stelzenhaus zu essen und genossen sehr den Ausblick. Die Natur wirkte hier sehr friedvoll und harmonisch.

Von dem Fischerdorf aus fuhren wir weiter auf den südlichsten Zipfel der Insel. Es wirkte auf mich ein bisschen wie eine Halbinsel, war es aber nicht. Es gab hier eine Strasse, die bis zum «Long Beach» führte. Von hier aus konnte man sich ein Kayak mieten und zur Nachbarinsel «Koh Ngam» paddeln. Wir hatten schon Lust darauf, aber die Preise waren leider echt frech. Für den Verleih des Kajaks hätten wir 7 Euro bezahlt und dann nochmal 15 Euro «Eintritt» für die Insel Ngam. Die Thais sind nämlich der Meinung, dass Touristen bezahlen sollen um auf ihre kleinen Inseln (Nationalpark) zu reisen. Das empfanden wir als Abzocke und genossen deshalb nur den Ausblick auf die Insel, ohne sie zu betreten. Danach hielten wir noch kurz am Long Beach an.

Auf dem Rückweg wurden wir dann beim Motorrad fahren ziemlich überrascht… Denn eine Affenfamilie war mitten auf der Strasse! Felix war sofort begeistert. Wir fuhren insgesamt 3x an den Affen vorbei um sie zu begutachten. Die Affen waren aber auch für mich, alias Affen-nicht-Mögerin, in Ordnung, denn sie waren Menschen nicht gewohnt und deshalb sehr scheu und zurückhalten, ja fast schon süss!

Unser letzter Halt des Tages war ein Mangroven Wald namens Salak Khok. Er ist der einzige kostenlose der Insel. Das merkte man auch daran, dass der Zustand nicht der allerbeste war, aber wir konnten gut laufen. Ich fand die Stimmung sehr interessant. Einerseits waren die Bäume faszinierend, andererseits machte die Natur ständig Geräusche, sodass es irgendwie etwas Mystisches hatte. Das fand ich zumindest, Felix lachte darüber nur…

Tag 2: von Strand zu Strand

Die Nacht hatten wir in einer schönen Bungalow Anlage verbracht. Unser Bungalow war direkt am Strand, welcher zwar felsig war, was uns aber nicht vom Baden abhielt. Wie jeden Morgen machte ich erstmal Yoga und entdeckte dabei, dass eine Palme niedrig hängende Kokosnüsse hatte, sodass ich Felix bat mir eine runterzuholen. Der Gentleman machte das natürlich auch sofort, obwohl eine Horde Ameisen auf ihn viel. Felix versuchte mit aller Kraft die Kokosnuss mit einem Messer zu öffnen. Die Thais eilten ihm zur Hilfe. Sie erklärten ihm, dass wir die falsche Kokosnuss hatten und gaben uns eine «richtige» und zeigten Felix wie er sie öffnen kann. Frisch gestärkt traten wir dann unsere Reise an die Westküste wieder an.

Auf dem Weg dorthin fuhren wir zuerst an einem chinesischen Schrein vorbei und ich versuchte mein Glück mit dem Motorrad fahren. Eigentlich funktionierte es ganz gut… Bis auf diese dumme Mülltonne. Sie stand nicht im Weg, aber ich konnte die Kurve nicht richtig nehmen und wäre deshalb fast in sie reingefahren. Danach fuhr Felix wieder weiter und wir sind zu einem kleinen Wasserfall gefahren. Er war wirklich nicht spektakulär, denn es war Trockenzeit.
Also fuhren wir weiter an die Westküste zum White Sand Beach und zum Kai Bae Beach. Letzterer war ähnlich wie der Lonely Beach. Aber der White Sand Beach war anders: der Sand war richtig weiss und das Meer total klar. Die Farben des Meeres gingen richtig in die Farben des Himmels über. Traumhaft! Für Felix war es sehr schwer mich wieder aus dem Wasser herauszubekommen (ist übrigens ein typisches Problem mit mir, ich liebe so schönes Meer nämlich).

Vom Kai Bae Beach sind wir komplett durchgefahren in den Süden der Insel in das Ort «Bang Bao». Wir dachten, es sei ein typisches, traditionelles Örtchen von Koh Chang… Nein, da lagen wir falsch. Es war ein richtiges Hippie Dorf. Wir kamen abends ziemlich erschöpft in unserer Unterkunft an und wollten einfach nur duschen, essen und ins Bett. Das ging leider nicht, da der Inhaber bekifft war und irgendwie nicht gecheckt hat, dass all seine Bungalows ausgebucht waren… Also musste die Putzfrau nochmal kommen um ein anderes Zimmer für uns zu richten. Etwas ärgerlich, aber nach einem Mango with sticky rice sah die Welt wieder in Ordnung aus.

Tag 3: Das Hippie Dorf

Koh Chang

Am letzten Tag stand auf dem Plan den Hippie Ort zu erkunden. Wir hatten uns eine Wanderung zum Wasserfall (Felix: zu einem Berg) und zu einer Bucht herausgesucht. Nichts davon hat funktioniert! Alle Wege waren gesperrt, einer davon mit hohem Zaun. Falls man sich dennoch traut, die Gegend zu betreten drohten Strafen von 2000 Euro. Nein Danke! Also liefen wir nur kurz durch den Dschungel und frühstückten wir am Meer und badeten dann noch eine Runde (Felix kurz, ich wieder viel zu lange 😀

Danach sind wir in unsere Unterkunft «Nature Resort» zurückgefahren. Dort ging ich nochmal ausgiebig baden. Im Pool bemerkte ich einen weissen Fleck auf meinem Bauch, der etwas brannte. Später am Tag wurde dieser Fleck noch knallrot und am nächsten Tag hatte ich an der Stelle leider eine Branntblase. Ich weiss nicht, welches Drecksvieh mich da im Meer erwischt hat, aber ich hasse es auf jeden Fall. So eine Blase im Badeurlaub braucht man definitiv nicht!
Da sich unsere Zeit in Koh Chang zu Ende neigt, entschieden wir uns zum Abschluss den Sonnenuntergang an einem Aussichtspunkt zu geniessen. Der perfekte Abschluss für eine wunderschöne Zeit in Koh Chang.

Denn Chang ist mehr als nur ein Bier- es ist eine wunderschöne, sehenswerte Insel!

verfasst am 21.Januar 2023 auf Koh Mak

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