Zusammen mit Damaris wollten wir den Süden von Kambodscha bereisen. Nur war uns nicht ganz klar, ob wir nach Kampot oder nach Kep wollen. Es sind beides kleine Städte an der kambodschanischen Südküste. Die Entscheidung fiel letzendlich auf Kampot, da wir von dort aus auch einen Tagesausflug nach Kep machen konnten.
Eine kambodschanische Zugfahrt in den Süden von Kambodscha
Die Kambodschaner sind sehr stolz auf ihren Zug, der die beiden Städte Phnom Penh und Sihanoukville miteinander verbindet. Da wir auch lieber Zug als Bus fahren, haben wir gedacht, wir probieren mal den Zug aus.
Ich muss ehrlicherweise sagen, es war der schlechteste Zug auf unserer bisherigen Reise: die Klimaanlage war viel zu kalt, der Zug fuhr langsam und die Sitze waren sehr unbequem. Aus 4 Stunden wurden dann auch leider 5,5 Stunden Zugfahrt. Ich war ziemlich durchgefroren danach und wir freuten uns alle, als wir endlich in unserer Unterkunft ankamen. Neben der Unterkunft lag ein veganes Restaurant, da sind wir erstmal essen gegangen sind und die nächsten Tage weitergeplant haben.
Fahrradtour durch die Salzfelder
In unserer Unterkunft mieteten wir uns drei Fahrräder und los ging es. Erstmal erkundeten wir die Innenstadt, die nicht allzu gross war. Damaris und ich schlenderten auch mal über den Markt um Obst zu kaufen. Es war wiedermal ein klassischer asiatischer Markt… Ziemlich widerlich wie die hier Fleisch und Fisch verkaufen. Aber irgendwie gehört das ja zu Südostasien dazu oder?
Kampot liegt direkt an einer Flussmündung und ist mit der gleichnamigen Provinz über zwei Brücken verbunden. Nachmittags sind wir dann mit den Fahrrädern in die Provinz gefahren um die Salzfelder zu sehen. Da mittlerweile in Kambodscha Trockenzeit ist, waren wir uns nicht so sicher, ob wir überhaupt Salzfelder sehen werden oder ob sie schon ausgetrocknet sind. Zuerst ging es über eine staubige Strasse durch kleinere Dörfer, in denen uns die Kinder freundlich zuwinkten und zuriefen. Danach kamen wir an den Feldern an und hatten Glück, denn sie waren noch mit Wasser gefüllt.
Wir hatten sowohl auf maps.me als auch auf google und komoot nachgesehen und diverse Wege durch die Salzfelder gefunden. Es sollte also nicht allzu schwer werden, eine Runde hierdurch zu drehen. So dachten wir zumindest! Die Realität sah etwas anders aus: Wir haben uns total verfahren! Die Salzfelder und die Häuser sehen für uns alle gleich aus. Die Wege, die bei den Apps eingezeichnet wurden, stimmten nicht. Wir fragten die Einheimischen nach den Wegen und sie gaben uns auch immer eine Antwort, weshalb wir dachten wir seien wieder auf dem richtigen Weg. Waren wir aber meistens nicht! Wir lernten an diesem Tag, dass es zur Kultur der Kambodschaner gehört fragenden Menschen immer eine Antwort zu geben, selbst wenn es eine falsche ist… Einer der Gründe weshalb wir insgesamt 1,5 Stunden durch die Salzfeldern fuhren bis wir wieder den Ausgang fanden… Der Weg war teilweise etwas abenteuerlich und zum Schluss sahen wir noch einen schönen Sonnenuntergang hier.
Kambodschanische Küche
Am nächsten Tag nahmen Damaris und ich an einem Kochkurs teil. Vor der Reise hatte ich mir eigentlich vorgenommen in jedem Reiseland mit gutem Essen einen Kochkurs zu belegen. Typisch eben, Pläne funktionieren ja meistens nie. Bis auf Kambodscha, hier meldeten wir uns bei einem Kurs an und verbrachten 4 Stunden bei der Kochschule von der lieben Sophia. Wir bereiteten 4 Gerichte zu: Amok, Lok Lak, Süss-Sauer und Mango mit Sticky Rice. Alle vier waren super lecker! Wobei meine Favourit ganz klar Mango with sticky Rice war. Das ist zwar ein Dessert, aber ein Gesundes 😉 Felix und ich hatten zuvor schon öfters mal Amok gegessen, aber es hat überall anders geschmeckt. Nun weiss ich die Zutaten davon und werde es bestimmt mal zu Hause nachkochen, ist nämlich gar nicht so schwer.
Das kleine süsse Kep
Nachdem wir zwei Tage in Kampot waren, machten wir am dritten Tag einen Ausflug nach Kep mit dem Tuk Tuk. Leider musste ich zuvor nochmal zu einem Arzt, weil ich seit 6 Wochen einen Ausschlag hatte, der nicht weggehen wollte… Somit brachen wir um die Mittagszeit erst auf um Kep zu erkunden.
Kep ist umgeben vom Kep Nationalpark. Unser Plan war es wandern zu gehen und danach im Meer zu schwimmen. Im Nationalpark angekommen, mussten wir erstmal 1 Dollar Eintritt bezahlen. Der Wärter meinte, es gebe einen Rundweg, der 8km lang sei. Also begannen wir diesen zu laufen. Seltsamerweise war der Weg asphaltiert, was uns zunächst aber nicht störte, weil wir dachten, dass es sich bestimmt noch ändere.
Nach kurzer Zeit erreichten wir eine coole Bar mit wunderschönem Ausblick über Kep.
Hier stand auch eine Schaukel, auf die ich mich natürlich sofort setzen musste.
Danach liefen wir den Rundweg. Er war etwas enttäuschend, denn der Weg war durchgängig asphaltiert. Die meisten Menschen, die wir trafen, sind auch nicht den Weg gewandert, sondern mit dem Motorrad gefahren. Sehr schade! Aber wir wurden dennoch mit schönen Ausblicken belohnt:
Im Süden von Kambodscha ist was los!
Kurz bevor die Wanderung endete, begegneten wir zuerst einem Affen, aber aus sicherer Distanz. Das war aber nicht die einzige tierische Begegnung. Kurze Zeit später kam eine Herde voller Strassenhunde auf uns zugerannt. Ein paar von ihnen sah auch alles andere als freundlich aus… Also treten wir kurz um und liefen vor ihnen weg bis wir an ein verlassenes Haus kamen. Dort warteten wir bis die Herde vorbeizog und liefen dann schnell hinunter ins Dorf.
Hier war einiges los. Die Strassen waren voller Buden, es wirkte ein bisschen wie eine Kirmes in der Stadt. Wir war eine grosse Tribüne am Strand aufgebaut. Ich fragte eine Einheimische was hier los sei. Sie erklärte mir, dass es wohl zu Silvester immer ein Drachenfestival gebe. Ahaaa, als ich mich umsah entdeckte ich auch, dass die Einheimischen alle einen Drachen in der Hand hatten. Es war zwar nicht allzu windig, aber es hat schon gereicht, dass die Drachen in den Himmel flogen. Süsse Idee auf jeden Fall!
Wir liefen weiter bis zum Hauptstrand und gingen dort baden. Endlich wieder Meer. Nur leider war das Wasser etwas dreckig, aber naja… Zum Abschluss des Tages sind wir noch durch das alte Viertel von Kep gelaufen. Dort war früher eine Siedlung von Franzosen, die in Villen lebten. Aktuell sind die Villen einfach nur verfallen und marode. Es war nicht schön anzusehen… Schöner war hingegen der traumhafte Sonnenuntergang, den uns Kep an diesem Tag bescherte.
Das war ein schöner Abschluss für dieses Jahr, denn am nächsten Tag war schon Silvester… Wo wir es gefeiert haben, erfährst du im nächsten Beitrag.
verfasst am 11.Januar 2023 in Koh Chang