Die Perle Zentralasiens

Ja, du liest richtig, meiner Meinung nach ist Usbekistan die Perle Zentralasiens. Auch wenn wir 1 Woche lang krank waren, konnten wir doch noch zwei Städte in Usbekistan erkunden. Das hat sich gelohnt!

Die Wüstenstadt Buchara

Nachdem wir von Taschkent nach Samarkand mit einem unbequemen Bus fahren mussten, weil die Züge ausgebucht waren, hatten wir diesmal den Zug von Samarkand nach Buchara rechtzeitig gebucht. Komplett gesund waren wir zu dem Zeitpunkt nicht, aber da ich vergessen hatte, die Unterkunft in Buchara zu stornieren, haben wir uns entschieden die Reise dorthin anzutreten. Die Zugfahrt war sehr angenehm! Von der Hygiene her konnten die Züge nicht mit der „Deutschen Bahn“ mithalten, aber von dem Komfort her waren sie deutlich besser. Wir hatten super viel Platz und die Sitze waren bequem. Umso näher wir Buchara kamen, umso sandiger wurde die Umgebung. Buchara ist nämlich eine Stadt mitten in der Wüste. Tolles Flair!

Am Bahnhof angekommen haben wir einen Yandex zu unserer Unterkunft genommen, weil der Bahnhof ausserhalb der Stadt liegt. Yandex mögen die Taxifahrer in Usebkistan nicht, weil sie dann natürlich kein Geschäft machen. Für uns aber war das die einfachste und sicherste Variante zu reisen.
Unsere Unterkunft war ein nettes, kleines Guesthouse, direkt in der Altstadt gelegen.

Bella Buchara

Am ersten Tag sind wir kurz durch die Altstadt gelaufen und dann weiter zu einem Restaurant, was ich rausgesucht habe. Wir freuten uns in das Restaurant zu gehen, denn es hiess „Bella Italia“ und servierte italienische Speisen. Ich muss nämlich ehrlicherweise zugeben, dass mich das Essen in Zentralasien ziemlich nervt. Es gibt nicht viel Abwechslung: entweder isst man Lagman, Mantis (Dumplings), Pilav (Reis), Kebab oder Suppen. Salat fällt ja leider aus dem hygienischen Aspekt weg. Die Gerichte schmecken zwar alle lecker, aber 5 Wochen lang immer das gleiche zu essen ist echt langweilig! Also sind wir an dem einen Tag zu dem italienischen Restaurant gegangen und an dem anderen Tag zu „bella burger“, da gab es nämlich Pommes Frites und Burger. Die Qualität hätte besser sein können, aber hey, hautpsache mal was anderes.

Wir hatten zwei Tage Zeit um Buchara zu erkunden, von daher konnten wir es gemütlich nehmen. An Buchara war das Schöne, dass man keinen Eintritt bezahlen muss. Die Altstadt war frei zugänglich, was uns Backpackern natürlich gut gefallen hat. Die Muster und Farben der Gebäuden waren typisch usbekisch, also einfach traumhaft. Sieh selbst:

Die Altstadt strotzte aber nicht nur vor wunderschönen Gebäuden, sondern wurde auch von zahlreichen Verkäufern belagert. An jeder Ecke konnte man sich traditionelle Kleider, Schals, Teppiche und diverse Souveniers kaufen. Ich musste mich soooo zurückhalten nicht zu viel zu kaufen, was aber ganz gut ging, weil die Preise sehr hoch waren.

Und wieder Samarkand

Unser Plan war ja eigentlich gewesen von Buchara nach Khiva zu fahren und dort den Nachtzug nach Taschkent zu nehmen. Aber das wäre zu viel gewesen, nachdem wir so lange krank gewesen waren. Also sind wir wieder nach Samarkand zurück gefahren. Dort hatten wir einiges noch nicht gesehen! Es ging mit dem bequemen Zug wieder zurück in die zweitgrösste Stadt von Usbekistan.

Hier hatten wir uns ein Hotel direkt in der Fussgängerzone ausgesucht. Das war echt genial. An dem Tag sind wir noch in ein kleines, niedliches Restaurant gegangen. Dort wurde ein Geburtstag gefeiert und wir bekamen ein Stück Torte ab. Yammi!

Am nächsten Tag sind wir nach Samarkand Touristic Center & Silk Road gefahren, was uns vom Hotelinhaber empfohlen worden ist. Wir wussten nicht viel darüber, ausser, dass das Areal neu ist und vor kurzem hier das Treffen der Präsidenten gewisser menschenverachtenden Staaten stattgefunden hat. Das wollten wir uns natürlich mal anschauen, obwohl es ausserhalb der Stadt ist. Das erwartete uns dort:

Total verrückt! Da hatten die Usbeken einen riesigen künstlichen See angelegt, um den diverese Nobel Hotels gebaut worden sind. Dazwischen befand sich dann noch ein Bereich, indem ein usbekisches Dorf nachgebaut wurde. Das Dorf wirkte aber übertrieben perfekt. Schön sah es schon aus und wir haben gefühlt an jeder Ecke auch ein Bild gemacht. Aber im Endeffekt haben wir uns schon gefragt… Was soll das eigentlich?

Wir wollten noch die Lichtshow dort sehen, aber sie fand nicht statt. Das Warten lohnte sich dennoch, da der Sonnenuntergang hinter den tadschikischen Berge wunderschön aussah. Danach wurde es aber extrem kalt. Es gab einen richtigen Kälteeinbruch in Usbekistan. Nachts waren es nur noch 8 Grad! Wir waren deshalb sehr froh, als unser Yandex kam.

Samarkand, du bist wunderschön

Nachdem wir in einem türkischen Restaurant zu Abend gegessen haben, wollten wir einen Abendspaziergang zu unserem Hotel zurück machen. Auf einmal sahen wir beleuchtete Gebäude und dachten zuerst es sei der Registan. Aber das war es nicht. Es war das Mausoleum von Amir Temur und es war atemberaubend! Es sah nicht nur von aussen in der Dunkelheit wunderschön aus, sondern auch von innen. Die Muster waren wunderschön und der Raum vergoldet. WOOOOW!

Begeistert sind wir an diesem Tag hundemüde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag standen auf dem Programm das „Schahi-Sinda Esemble“ und der Registan, als krönender Abschluss. Das Esemble fand ich schöner als Registan, aber beides ist absolut sehenswert.

Hier ist das Esemble:

Und hier der Registan:

Abschied in Taschkent

Den letzten Tag haben wir dann in Taschkent verbracht, weil von dort aus auch unser Flug nach Indien ging. Da wir aber bereits sehr viel in Taschkent gesehen hatten, haben wir kein grosses Sightseeing mehr gemacht, sondern waren nochmal lecker usbekisch Essen, in der Magic City und auf einem kleinen Bazaar.

Abschliessend kann ich sagen, dass mich Usbekistan total begeistert hat und ich es deshalb als die Perle Zentralasiens bezeichne! Ich fand die Gebäuden einfach wunderschön und konnte mich daran nicht satt sehen! Ich habe noch nie zuvor solch eine schöne Architektur gesehen mit tollen Farben und Mustern. Traumhaft! Von daher meine ganz klare Empfehlung an dich: nehme Usbekistan auf deine Bucketlist auf 🙂

Aber eines sei gesagt: Usbekistan ist kein Backpacker Land. Die meisten Touristen kommen hier mit Rundreisen hin. Und die Durchschnittstouristen sind Rentner und sprechen französisch als Muttersprache…

verfasst am 29. Oktober 2022 in Jaipur


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