Nach einem tränenreichen Abschied von Damaris, haben wir Neuseeland verlassen. Der Check-In am Flughafen gestaltete sich etwas länger als gedacht: wir mussten der Airline vorzeigen, dass wir ein Ausreiseticket aus Mexiko haben. Hatten wir leider zu dem Zeitpunkt nicht, weshalb wir schnell noch eines buchen mussten. Nachdem das erledigt war, gaben wir die Rucksäcke ab. Dieses doofe Self-Baggage Band! Es wollte meinen Kermit nicht annehmen, erst Felix gelang es nach mehrmaligen Versuchen, ihn auf die Reise zu schicken.
Was für eine Reise
Mit Air Newzealand sind wir zuerst von Auckland nach Los Angeles geflogen. Es war ein 12stündiger Nachtflug. Bequem war es nicht, aber ich habe dennoch sehr gut geschlafen. So gut, dass der Stuart nach dem Flug mich fragte, wieso ich so erholt aussehe 😉
Ich fand die Vorstellung ziemlich verrückt, dass wir 12h nur über dem Meer geflogen sind. Was ich aber noch verrückter fand: wir hatten durchweg kostenlos Wifi an Board. Wie verrückt ist das denn bitte? Mitten auf dem Ozean Internetmpfang zu haben…
In Los Angeles angekommen sind wir zügig durch die Kontrollen gegangen, da wir nur 2,5 Stunden Zeit für den Umstieg. In den USA musste natürlich alles gründlich durchsucht werden, weshalb wir unsere Rücksäcke nahmen um sie dann für den Weiterflug wieder einzuchecken! Das kostete natürlich Zeit und in unserem Fall sogar ziemlich viel, denn Kermit wollte einfach nicht kommen. Es gab einen Gepäckstau und Kermit war unter den letzten Gepäckstücken dabei. Wir dachten schon, wir würden es nicht mehr pünktlich zu unserem Flug nach Mexiko schaffen. Aber dieser hatte zum Glück auch Verspätung, weshalb wir es schafften und uns sogar noch etwas zu essen holen konnten! Jippii.
Nach 3,5 Stunden kamen wir also mitten in der Nacht in Mexiko Stadt an. Ich war etwas nervös, weil es die Stadt ja als sehr gefährlich gilt… Und wir landeten auch noch mitten in der Nacht mit all unserem Wertsachen dort. Aber dank unserem Uber Fahrer kamen wir sicher in unserem Homestay an.
Viva la Mexico!
Am nächsten Tag haben wir uns erstmal in unserem Homestay umgesehen und mit der netten Jimena geplaudert, die uns allerlei Fragen rund um Mexiko Stadt beantworten konnte. Danach sind wir mit der Metro ins Zentrum gefahren. Am Zocalo, dem Marktplatz, war einiges los: viele Touristen (überwiegend aber mexikanische) und einige Schamanen, die das „Böse“ aus den Menschen herauszogen. Über die Einkaufsstrasse liefen wir weiter bis zur Zone Rosa, dem Geschäftsviertel von Mexiko Stadt. Auf dem Weg assen wir zum ersten Mal mexikanische Tacos, die sehr lecker waren! Endlich wieder gutes Streetfood, das hatten wir seit Thailand ganz schön vermisst. Die letzte Station an diesem Tag war das „Monument Revolucion“. Felix fühlte sich schlapp, aber ich ging hinein. Zuerst fährt man mit dem Aufzug und dann läuft man noch 150 Stufen hoch. Ich war ganz schön aus der Puste, nanu?
Der Ausblick war sehr interessant. Von „oben“ wirkte Mexiko Stadt zum ersten Mal richtig gross. In der Stadt selbst hatte ich nicht das Gefühl in einer Metropole zu sein, da es sich gut verläuft. Die Mexikaner sind schon ein witziges Völkchen: beim Ausstieg aus dem Lift wurde uns mitgeteilt, in welche Richtung wir laufen sollten. Ich verstand es nicht und dachte, ich laufe mal dem ersten Päarchen nach. Irgendwie dachten so aber alle anderen auch, was im Endeffekt dazu führte, dass wir alle falsch liefen 😀
Das habe ich wohl etwas unterschätzt
Den Abend liessen wir noch in unserer Unterkunft ausklingen. Müde gingen wir ins Bett und schliefen sofort ein, aber Felix schlief sehr unruhig, sprach viel im Schlaf und packte mich auch einmal. Wach war ich und dank diesem grossartigen Jetlags, wusste mein Körper dann nicht mehr ob es nun Nacht oder Tag ist. Letzendlich entschied er sich für Tag und ich blieb ausser den 2 Stunden schlaflos.
Am nächsten Morgen unterhielten wir uns mit einem anderen deutschen Paar, bei denen es ähnlich gewesen war bzw. wiesen sie mich darauf hin, dass ja in Mexiko Stadt auch noch die Höhe dazu kommt. Es liegt nämlich auf über 2.000m! Kein Wunder also, dass ich gestern erstmal ausser Puste war und leichte Kopfschmerzen einsetzen. Ich fühlte mich nach der Nacht total geschlaucht und auch Felix war nicht so fit, weshalb wir den Tag ruhig angingen lassen.
Wir hatten eine Tour durch das Künstlerviertel „Coyoacan“ gemacht, an der wir auch teilnahmen. In meinem Fall zwar leichenblass, aber ich hatte dennoch Spass an der Führung. Denn das Viertel hat etwas, was ich liebe: schöne, bunte Häuser! Zudem war Frühlingsbeginn und die ersten Bäume blüten bereits.
An diesem Tag assen wir auch noch einen Kaktus Taco und gegrillte Heuschrecken. Klingt komisch, ist aber lecker 😉 In der Nacht machte sich leider erneut mein Jetlag bemerkbar und ich hatte erneut Schlafprobleme… Felix hingegen bekam Zahnschmerzen und Halsschmerzen, weshalb wir unsere Tagesausflüge zu den Tempeln bzw. in den Park strichen. Wir geben lieber mal unserem Körper etwas Ruhe, bevor es uns ganz umhaut.
Mexiko Stadt ist mit seinen 22 Millionen Einwohner riesig und wir haben natürlich in den paar Tagen nicht alles gesehen. Dennoch reicht es um einen Eindruck bekommen zu haben. Und der ist positiv! Tagsüber habe ich mich sehr sicher gefühlt und nachts waren wir brav in der Unterkunft (so wie empfohlen).
verfasst am 25.März 2023 in Puebla