Endlich sind wir am Meer

Bevor ich jedoch vom Meer berichte, beginne ich erstmal mit der zweitgrössten Stadt in Bulgairen: Wie im letzten Beitrag angekündigt, starteten wir unseren Tag in Plovdiv mit einer free walking tour. Ich bin ja nicht so der Tour Mensch, da es mir oftmals zu historisch wird und ich dann nicht mehr zuhöre. Ich liebe es stattdessen einfach durch die Strassen zu laufen, mir die Gebäuden zu betrachten und den Flair zu geniesen. Aber wir haben viel Lob über die Tour gehört, also haben wir sie gemacht. Sie ging 2,5 Stunden und war echt schön. Klar, zwischenzeitlich war es eher eine Geschichtsstunde als eine Führung, aber unser Guide hat sich gut gehalten.

Wir waren zunächst in der Fussgängerzone und dann im quirrligen Kapana Viertel:

Die Altstadt liegt auf einem kleinen Hügel, von dort aus man einen schönen Ausblick hat. Wir waren püntklich um 12:30 Uhr oben, das heisst es war schon recht warm und es gab wenig Schatten. Der Guide erzählte uns, dass die Stadt „7 Hügel“ hatte, denn ein Hügel wurde geklaut. Und wer könnte wohl so blöd sein um das zu tun? Ja richtig, die Deutschen. War mal wieder etwas fremdschämend, da der Guide natürlich sofort fragte wer von Deutschland sei.

Die Tour endete am Amphitheater, was einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt hat. Danach sind wir zurück ins Hostel um zu chillen, denn abends wollten wir wieder ins Amphitheater zu einer Aufführung. Im Hostel dann haben wir erfahren, dass wir die einzigen Gäste sind. Lediglich eine Frau käme in der Nacht. Wiedermal etwas komisch vor uns, in so einem leeren Hostel zu sein… Aber naja, es gibt schlimmeres 🙂

Folklore Festival

Die Vorführung im Amphitheater war wunderschön. Mit Blick zum Sonnenuntergang über der Stadt haben wir dem Folklore Festival gelauscht.

Es sind die Gruppen aus Brasilien, Georgien, Rumänien und Argentiniern aufgetreten. Wie du dir vielleicht denken kannst, hatten die Brasilianer die feurigste Show. Das hat richtig gute Laune gemacht. Rumänien hingegen war etwas monotoner.

Als wir danach zurück in Hostel kamen, ass Felix noch eine Kleinigkeit und ich machte mich bettfertig. In dem Moment klingelte es und ein Backpacker stand vor der Tür, der eine Buchung hatte. Witzigerweise gab er Felix seinen Reisepasse, den Felix aber dankend ablehnte, da er hier nicht arbeite. Ich rief den Hostelinhaber an, der mir mitteilte, er käme nun nicht mehr, ich solle doch den Check in machen, die Formalitäten mache er morgen. Ich musste ziemlich lachen, hab es aber gemacht. Kaum lag ich aber im Bett, ging die Tür auf und es wurde laut. Es hatte noch eine Grossfamilie eingecheckt mit drei kleinen Kindern. Da ist dann der Hostelinhaber doch mal gekommen und hat den Check in selbst gemacht 😉

Schwarzmeerküste in Bulgarien

Am nächsten Tag ging es dann endlich ans Meer. Was habe ich mich gefreut, da ich echt schon Meerweh hatte. Ich liebe das Meer und bekomme nie zu viel davon. Zunächst ging es mit dem Zug nach Burgas und von dort mit dem Bus nach Sozopol. Die Bahn in Burgas hatte 30 Minuten Verspätung ( jaa, was die DB kann, können andere auch!). Die Zugfahrt war eigentlich komfortabel, nur stank es in unserem Zug, da hier wohl ein kleiner Alki sass und ausnüchterte…

Der Bus nach Sozopol war sehr voll, aber die Fahrt war nur kurz. Es gibt genau ein Hostel in Sozopol, in dem wir auch gewohnt haben. Sehr zentral, klein und alternativ. Und der Inhaber hat eien süssen Hund, ein weiteres Plus. An diesem Tag haben wir noch Sozopol erkundet. Wir waren am Strand und sind einmal komplett durch die Altstadt gelaufen, die nicht sehr gross ist. In 1 Stunde schlendern kommt man hier gut durch. Den Abend haben wir an der Uferpromenade ausklingen lassen. Dort gab es ein kleines Pizzarestaurant mit gratis Wein dazu. Das haben wir uns natürlich nicht entgegen lassen.

Die Nacht war für mich sehr anstrengend, da ALLE in meinem Dorm geschnarcht haben… Ein wahres Trio, welch ein Konzert! Am nächsten Morgen haben wir in unserem Hostel gefrühstückt, da es inklusive war und lernten die anderen Reisenden kennen: einen sehr netten Bulgaren, der viel hitchhiked und wandert, den Langezeitreisenden Lapo aus Deutschland, eine Studentengruppe aus London und Felipe, ein Remote Arbeiter aus Kolumbien. Eine tolle Crew, mit der wir auch noch einen lustigen Abend in unserem Hostel verbrachten.

Tagsüber waren wir am Strand und haben das Meer genossen. Das Meer ist schön und hat auch ein paar Wellen. Was mir aber nicht so gut gefallen hat, sind die vielen Algen und Quallen. Felix wurde leider auch von einer Qualle erwischt :-/ Was mir als Frau leider negativ aufgefallen ist: es gibt nirgends kostenfreie Toilette. Eine Toilette an dem Strand gab es, die aber 1 BNG gekostet hat und zudem noch dreckig war. Hier gibts meiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf.

Unsere Reise an der Schwarzmeerküste endete noch nicht, denn wir waren noch 2 Tage in Achtopol.

Die Busverbindungen dorthin waren nicht so toll, weshalb wir nur bis Kiten gefahren sind und dann gehitchhiked haben. Wir dachten, es sei einfach, da wir ein Päarchen sind. Das war es aber nicht, wir mussten 50 Minuten warten.

Hithchiken

Wir standen wohl am flaschen Ort, wären wir noch 20 Minuten weiter gelaufen, wäre eine Parkbucht gekommen. So hat ein bulgarischen Paar, was in Chicago lebt, uns auf der Überholspur eingesammelt.

Naturschönheit: Meer

Achtopol hat mir besser gefallen, da es ruhiger ist und nicht ganz so touristisch. Achtopol hat nur einen Strand, der ist dafür aber sehr schön. Wir sind dort kurz schwimmen gegangen und haben dann den Sonnenuntergang uns angesehen.

Manchmal vergeht der Tag so schnell… So wie dieser. Durch den schönen Sonnenuntergang waren wir um 21:30 Uhr erst in unserer Unterkunft und mussten dann noch duschen. Danach war mir schlecht, weil ich solch einen Hunger hatte. Wir wussten auch, wo wir essen gehen wollten. Als wir ankamen war alles besetzt. NEIN, ich hatte doch solch einen Hunger! Felix wollte aber unbedingt in das Restaurant, also haben wir noch einen Spaziergang gemacht und sassen dann um 23 Uhr im Restaurant und haben uns alles doppelt bestellt: Kartoffeln, Käse, Köfte, Salat. Da wir die Speisekarte nicht lesen konnten, waren wir froh, dass es dennoch richtig für uns war und geschmeckt hat.

Am nächsten Tag hatten Felix und ich eine Diskussion. Unser Plan war uns Sinemorets anzuschauen. Felix wollte hin hitchhiked und nach Hause laufen. Ich wollte es andersherum. Durchgesetzt hat sich Felix… Also standen wir am Strasenrand, ich hatte kaum meinen Finger draussen, da hielt sofort ein Paar an. Sie sprachen kaum Englisch, der Mann versuchte jedoch Deutsch, da er in Deutschland gelebt bereits gelebt habe. Sie wohnen in Sinemorets und liessen uns an ihrer Wohnung heraus. Wir liefen zuerst durch Sinemorets, was sehr klein ist. Dann gingen wir zum wunderschönen Strand. Das besondere ist hier, dass der Fluss Velaka in das Meer fliest. Man kann also im Fluss und im Meer schwimmen. Das haben wir auch beides gemacht. Traumhaft!

Zwischendurch sind wir dann nochmal essen gegangen. Abends wollten wir dann nach Achtopol laufen. Reine Laufzeit 1,5Stunden. Wir liefen zuerst am Fluss entlang im Wald bis wir zur Strasse kamen. Das waren 15 Minuten und innerhalb dieser Zeit habe ich 16 Mückenstiche und 1 Bremsenstich bekommen. Prima! Ich habe dann zu Felix gesagt, ich gebe auf, denn der Weg hätte weiterhin durch den Wald geführt. Felix hatte ebenfalls keine Lust auf Mückenstiche, weshalb wir zurück gehitchhiked sind. Was wieder kein Problem war, binnen 5 Minuten hielt ein Auto… Und während er hielt, damit wir einsteigen konnten, wurde der Fahrer ebenfalls gestochen. Miese Viecher sind das!

Endstation: Burgas

Am nächsten Tag sind wir dann entspannt zurück nach Burgas mit dem Kleinbus gefahren. Dort haben wir am Abend den Nachtbus nach Istanbul genommen. Wir hatten insgesamt 7 Stunden Zeit in Burgas. Das Gepäck konnten wir leider nicht wegschliessen, da es keine Schliessfächer gab. Wir sind also in den Park gegangen und haben die Aussicht auf das Meer genossen. Nacheinander haben wir auch einen Rundgang durch die Stadt gemacht, die übrigens nicht empfehlenswert ist.

EIgentlich wollten wir noch baden gehen, aber dazu kamen wir nicht mehr, denn genau an diesem Tag gab es ein Gewitter! Felix wünschte sich schon lange ein bisschen Regen. Aber genau heute war es unpassend, da wir kein Hostel hatten. Wir hatten dennoch Glück im Unglück, da es immer kurz aufhörte zu regnen, wenn wir zum Restaurant oder zum Bahnhof gelaufen sind.

So, das war unsere Tour durch Bulgarien. Wir sind gespannt auf die Türkei und freuen uns.

verfasst am 7.August 2022 in Bandirma

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