Auf geht es in die Hamptons! Wir sind von NYC mit dem Zug gefahren. In dem Zug hatten wir eine interessante Begegnung mit einer Dame, die 96 Jahre alt war. Sie war Schauspielerin und lebt auf der „upper west side“ (die Gossip Girl Fans unter euch wissen Bescheid ;-)) und hat ihr Zweithaus in den Hamptons. Was diese Frau alles erlebt hat! Sie hat sehr viele Filme gedreht und bei Theaterstücken am Broadway mitgemacht. Während des zweiten Weltkrieges ist sie in Europa auch aufgetreten, vor allem in Paris. Es war schön ihr zuzuhören und zu sehen, wie glücklich und zufrieden sie ist! Da kann man nur hoffen, dass man auch so alt wird und dann zur Entscheidung kommt, das alles im Leben gut gelaufen ist.
Unsere Unterkunft in den Hamptons haben wir ebenfalls über airbnb gebucht. Von der Kellerwohnung in Manhatten ging es nun in eine Dachgeschosswohnung in den Hamptons. Hier teilen wir uns mit fünf anderen Menschen das Zimmer. In das Zimmer führt nur eine steile Treppe, die nachts nicht beleuchtet ist. Ich denke ich werde heute Nacht auch die Treppe runterfallen… Es gibt sehr viele Zimmer hier, Sara und ich haben noch keinen Überblick wie viele Zimmer und wie viele Leute hier leben. Was wir aber schnell herausgefunden haben ist, dass unsere Mitbewohner alle etwas „durch“ sind. Drogen spielen hier auf jeden Fall eine große Rolle. Mal sehen was wir in den nächsten Tagen noch so erfahren werden.
Der Strand hier ist traumhaft, man ist so gut wie alleine und der Wind ist super angenehm. Einen Pool haben wir auch, den wir morgen mal testen, denn Sara möchte nicht ins Meer schwimmen gehen.
Die nächsten beiden Tage haben wir auch am Strand verbracht.
Wie du siehst, waren wir so ziemlich die einzigen Menschen, die am Strand waren. Das war übrigens jeden Tag so.
Die Reichen scheinen wohl eher nur in ihren Pool zu gehen…
Wo sind wir hier gelandet?
Freitag Abend waren mit einer Bewohnerin und zwei Männer aus dem Haus unterwegs. Die waren alle drei verrückt. Die Frau ist hyperaktiv und rennt nur rum mit „it’s awesome!“ Mit den zwei Kerlen war es auch alles andere als amüsant. Die beiden redeten nur über Sex und Alkohol und fuhren mit uns in eine Bar. In der Bar hat es uns nicht gefallen und wir sind wieder zurückgefahren. Leider haben wir festgestellt, dass der Fahrer Alkohol trank. Ich bat ihn damit aufzuhören und bekam ein unfreundliches „fuck you“ zurück.
Zurück in unserer Unterkunft sind wir nochmal mit zwei anderen Damen los. In der Bar war es dann wirklich verrückt für Sara und micht. Der Spaß hat 3.000 Euro gekostet! 2.000 Euro davon für einen Champagner! Wir wurden eingeladen von den Mädels, denn wir hätten uns nicht leisten können. An diesem Abend war wohl auch Jennifer Lopez dort, die wir leider verpasst haben! Wir hätten aber eh kein Bild machen dürfen, das ist nämlich nicht erlaubt. Auch hier ist zum Schluss die Fahrerin betrunken Auto gefahren. Für mich hört hier der Spaß echt auf. Wir sind deshalb diesmal nach Hause gelaufen.
Verrückte Welt
Am nächsten Tag entspannten wir bei uns am Pool. Bis der Eigentümer kam und uns mit auf eine „barbecue party“ von einem Multimillionär mitnahm. Das fanden wir schon sehr nett, dass wir so mitgenommen werden. Das barbecue war definitiv auch eine interessante Erfahrung. Mit einige Menschen hatten wir auch gute Gespräche. Mit manchen Menschen waren die Gespräch schrecklich.
Der eine Multimillionär sagte, Geld spiele keine Rolle im Leben, denn damit werde man nicht glücklich (Anmerkung: er sah auch nicht glücklich aus). Danach erzählte er uns ,dass er hier 100 Millionen Dollar in bar hat und noch drei Häuser in St. Baarts! Der andere Multimillionär erklärte mir, dass er sich von seiner Exfrau habe scheiden lassen, weil sie Veganerin geworden sei und er Fleisch liebe. Hmmm ja gut, das war wohl eine sehr tiefgründige Ehe, wenn man sich wegen so etwas Scheiden lässt. Auch nicht zu verachten waren die Frauen, die alle sich gewissen Schönheitsoperationen unterzogen hatten. Es war ein bisschen wie im Kino. Wir genossen die Kulisse und die Menschen und assen lecker.
Abends waren wir dann auf einer anderen Party eines anderen Millionärs eingeladen. Das Haus war der Wahnsinn! Leider war es aber sehr langweilig auf der Party, da wir nur herumstanden und keiner tanzte. Auch redete niemand mit uns, weshalb wir wieder gegangen sind und in einer Pizzeria etwas gegessen haben. Danach sind wir noch in einen Club, in dem aber auch nichts los war. Der Club an sich war schön, aber keiner tanzte. Ich finde es etwas langweilig, dass die Leute hier nur herumstehen und trinken. Ich vermisse das Tanzen.
Also sind wir zurück in unsere Unterkunft. Mittlerweile haben wir auch herausgefunden welche Drogen hier genommen werden: Kokain. Aber keine Sorge, Sara und ich nehmen so etwas nicht. Ein ganz klares NEIN zu Drogen von uns!
Wir erleben hier eine Seite von den Amerikaner, die wir aus Filmen kennen, aber nicht mögen. Es ist so oberflächlich hier. Ich bin ja ein sehr direkter und ehrlicher Mensch und kann mit diesem oberflächlichen Gerede nichts anfangen. In jedem Satz sagen die Einheimischen „amazing“ , „awesome“ oder „georgous“. Ich frage mich, wenn doch alles so toll hier ist, wieso nehmen sie dann Drogen? Das ist doch ein klarer Widerspruch oder? Zeigt aber auch, dass Geld definitiv nicht glücklich macht.
Und es macht die Menschen hier wohl auch nicht glücklich an so einem schönen Fleckchen Erde zu leben. Sehr schade!
Woran man auch merkt, dass hier vieles oberflächlich ist, sind die Schilder. Es gibt hier Schilder, auf denen steht, dass man sich angemessen zu kleiden habe. Aber auch die Häuser müssen gepflegt sein. Es gibt hohe Strafen, wenn der Rasen nicht ordentlich gemäht wurde.
Sorry, aber das ist nicht meine Welt. Ich mag es, wenn es authentisch und echt ist. Aber ich merke immer mehr, dass es genau das hier nicht gibt. Vielleicht erfahren wir noch ein bisschen was, aber ich befürchte es bleibt so oberflächlich.
verfasst am 26.Juli 2015 in Easthampton