Weit verbreitet ist die Meinung,dass man auf keinen Fall auf der Hauptinsel der Fijis bleiben soll. Was ich persönlich nicht nachvollziehen kann! Klar, die Inselchen sind megaa schön und sind der Inbegriff eines Südseeparadieses. Aber die Hauptinsel ist auch wunderschön.
Reisepartner
Ab Montag hatte ich einen neuen Mitreisenden, den Heiner. Wir hatten vorher schon per facebook geschrieben und mir war klar, dass es mit ihm sehr entspannt werden wird. So war es auch. Wir sind zwar beide von Natur aus verpeilt, aber wir haben es nach mehreren Stunden Planung dann auch mal geschafft zu wissen wohin es die nächsten Tage gehen soll: nämlich in Richtung Natadola Beach.
Hier läuft ja alles unter dem Mitto „Fijitime“. Das heisst, dass man grundsätzlich mindestens 30 Minuten später kommt oder es einfach komplett vergisst und sein lässt. Was an sich kein Problem ist außer man hat Hunger!
Mit unseren Backpacks sind wir dann mit einem local Bus ins Hostel bzw Resort gefahren. Das Resort liegt mitten im Nirgendwo, dafür aber mit direktem Meerzugang. Als wir dort ankamen, bekamen wir wieder ein upgrade. Irgendwie ist das jetzt so Standard bei mir. Wobei ich in dem Fall sagen muss, dass nur die Inhaberin meinte, es sei ein upgrade… Heiner und ich waren der Meinung, dass wir genau DAS gebucht hatten. Es war nämlich ein Bungalow am Strand.
Ein absoluter Traum, wenn vor der Haustür direkt unser eigenes Korallenriff beginnt. Also sind wir erstmal schnorcheln gegangen, was gar nicht immer so einfach war, weil das Wasser sehr niedrig war und man sich schnell die Beine aufgeschlagen hat. Aber wir sahen viele bunte (also lebende) Korallen,Fische und Würmer oder Schlangen(ich mags gar nicht genau wissen).
Am zweiten Tag sind wir dann in die „Stadt“ Cuvu gelaufen. Spannender Weg, denn es ging entlang von Bahnschienen. Es war auch total idyllisch, außer uns gab es hier weit und breit keine Touristen. In Cuvu gab es nicht wirklich irgendetwas Spannendes zu entdecken. Dafür entschlossen wir uns auf der Rückfahrt das EcoTrax zu nehmen. Das ist ein EBike was auf den Schienen fährt. Voll die Gaudi! Wir sind mit dem Eigentümer gefahren der uns super viel erzählte und uns auch noch eine Höhle, einen verlassenen Strand und einen „Wetforest“ zeigte. Ich bin total begeistert von so viel Freundlichkeit, denn normalerweise muss man eine Ganztagestour buchen. Aber anscheinend fand er uns sympathisch und machte mal eine Ausnahme. Danach sind wir noch eine Runde Kayak gefahren.
Der Eigentümer vom EBike war auch so nett und hat uns kurz Wlan gegeben. Ich habe nämlich seit Tagen kein Internet mehr, weil es auf den Inseln nichts gab und hier auf der Hauptinsel ist es auch schwierig. An sich wäre es mir egal, ich brauche nicht ständig Internet. Aber ich hatte noch etwas dringendes zu erledigen: ein Hostel in Hong Kong buchen, denn das brauche ich bei der Einreise. Da wir nur kurz Zeit hatten, habe ich einfach irgendeines gebucht, was ganz gut auf den ersten Blick aussah (Edit: wenige Monate später wurde es zu dem wichtigsten Ort für mich, weil ich nämlich meinen Partner dort kennenlernte).
Ein traumhafter Ort
Der nächste Tag begann wie immer mit einer Runde Yoga am Beach. Danach sind wir mit dem Taxi zum Natadola Beach, dem 7.schönsten Strand der Welt, gefahren. Dort war kaum was los und wir hatten fast einen Strand für uns, abgesehen von ein paar Einheimischen, die Heiner dermaßen belästigten :“do you want a coconut? Or horseriding? Snorkeltrip?“. Das ist wirklich angenehm, wenn ich mit einem Mann reise, denn dann wird meist nur der Mann ständig angesprochen.
Schnorcheln war an dem Strand leider nicht so spannend, was aber gar nicht schlimm war, weil es trotzdem ein schönes Fleckchen Erde ist.
Gegessen haben wir immer im Hostel, weils günstig und lecker war. Mich belasten ja die Essensportionen auf den Fijis, die sind so klein! Heiner und ich mussten also immer etwas mehr bestellen, worüber die Einheimischen sehr lachten. Ich bekam immer erst dann mein Essen, wenn Heiner schon fast fertig war mit seinen. Das wars dann wohl mit Emanzipation!
Am letzten gemeinsamen Tag frühstückten wir dann auf unsrer Veranda. Und dann wollte ich mich sonnen und es passierte: die Ziegen Invasion! Einfach überall waren sie auf einmal. Sie nahmen uns unsere Liegen weg und aßen unsere Frühstücksreste!
Danach ging es nach Nadi, wo wir uns voneinander verabschieden mussten. Die letzten Tage waren sehr witzig mit ihm gewesen und ich habe einiges dazugelernt:
- Man braucht keine Aftersun Creme, denn man kann sich abends nochmal mit Sonnencreme eincremen
- Marsberg ist echt ein krasses Pflaster wegen den vielen Anstalten
- Ich kenne nun die meisten Dorfbewohner von Westheim, inkl. deren Stellung im Ort
- In jedem Dorf gibt es eine Dorfmatratze
- Der Ablauf eines Schützenfest
- Das man mit 30 noch schlechter Alkohol verträgt
Vielen Dank für die tollen und witzigen Gespäche!!!!
Kaum war er weg, lief dann auch alles schief: der indische Taxifahrer wollte mich mit seinem Freund verkuppeln und reichte mir ständig sein Telefon. Nervig! Dann kam ich in meinem gebuchten Hotel an und musste feststellen, dass es eine absolute Bruchbude war. Da sagte sogar mein Taxifahrer zu mir, dass er mich hier nicht rauslasse, weil das Hostel nicht sicher aussehe und er sich Sorgen um mich mache. Also suchte ich zusammen mit ihm eine Stunde lang eine andere Unterkunft. Das war gar nicht so einfach, da hier Hauptsaison ist! Zum Glück habe ich noch eins gefunden, direkt gegenüber vom Flughafen.
Von dort geht nämlich am nächsten Morgen meine Maschine in die Großstadt Hong Kong!
verfasst am 28. April 2018 in Fiji