Wir haben es geschafft: wir haben ein Thailand Tattoo. Besser gesagt ein Koh Tao Tattoo. Was man darunter versteht, wirst du gleich noch erfahren.
Erstmal zu unserer Anreise: Wir sind am Sonntag morgen um 5Uhr in Koh Tao angekommen. Nach einer Anreise von 12 Stunden Busfahrt, 7 Stunden Zufgfahrt, 6 Stunden Frachtschiffahrt und 11 Stunden sinnlosem Warten und 2 Stunden Hostelsuche. Aber ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Koh Tao ist echt sehr schön und auch unser Hotel ist super, denn wir haben einen eigenen Bungalow und einen Pool und sind direkt am Meer.
Eigentlich war ja auch vorgesehen, dass wir auf der Nachtfähre schlafen. Nämlich in einem 60 Personen Schlafsaal. Daraus wurde nichts. Wir haben mit ein paar Leuten aus der USA, UK, Australien, Niederlande, Deutschland und Polen die Nacht zum Tage gemacht und an Deck Karten gespielt, uns unterhalten und ein bisschen getanzt. Wir waren deshalb total k.o.
Das Unheil nimmt seinen Lauf
Also dachten wir uns, dass wir nach so einer langen Anreise mal eine Massage gebrauchen könnten. Denn nach einer 40stündigen Anreise ist unser Körper bestimmt verspannt. Das war für mich leider keine gute Idee. Ich bekam während der Massage einen Krampf und bat die Thai sofort aufzuhören mit der Massage. Sie verstand mich nicht und machte weiter, bis ich schreiend aufsprang und den Massagesalon verließ. ich weiß nicht, was die Dame gemacht hat, aber ich habe nun Schmerzen beim Laufen.
Abends haben wir uns noch den Sairee Beach angeschaut. Am nächsten Tag konnte ich nur schwer laufen, denn meine Wade tat immer noch weh. Also chillten wir an dem Tag an unserem Pool und abends gingen wir wieder unser Tradition nach: Wir machten den Koh Tao Pub Crawl mit. Der Abend hätte richtig cool sein können, aber naja. Du kennst uns mittlerweile, es passiert ja immer irgendwas. Der Pub Crawl begann so, dass wir erstmal in 4 Bars unterwegs waren und einige Leute kennenlernten. Ein Mann aus Irland stach heraus. Er freute sich so sehr, dass ich aus Deutschland bin, dass er mir sofort Getränke ausgab. Er sagte, dass Deutschland die Iren finanziell so gut unterstützt hat, sodass die Iren sich nun einen Urlaub leisten können. Um ehrlich zu sein, verstand ich nicht, was er meinte. Aber ich habe mich über die Getränke gefreut. Nach den Bars liefen wir weiter zu einem Pool. Hier war das Spiel: wer in den Pool hüpft, bekommt ein Freigetränk. Wir machten natürlich mit. Naja und dann endete leider der Abend sehr abrupt.
Als wir uns auf den Weg zur letzten Bar machten, passierte dann das Unglück. Sara trug mich Huckepack, denn mein linkes Bein schmerzte so sehr. In diesem Moment kam ein betrunkener Motorradfahrer angefahren und sah uns anscheinend zu spät, bzw. hatte keine Reaktion mehr durch den Alkohol, sodass er uns mit seinem Bike umhaute und wir zu Boden fielen. Ich direkt auf Sara drauf. Sara sah danach echt schrecklich aus und ich hatte kurz Angst, dass ich sie erdrückt habe. Das war zum Glück nicht der Fall, aber ihre Wunden sind tief. Ich fiel auf mein Knie, was sehr unglücklich war, denn das rechte Knie war fortan geschwollen und das linke Bein tat noch von der Massage weh. Wir versuchten es mit Humor zu nehmen. Die Thais sagten zu uns, wir hätten nun ein richtiges Koh Tao Tattoo. Es würde hier ständig Unfälle und verletzte Menschen geben.
Klinikbesuche
Am nächsten Tag lies sich Sara ihre Wunden von der Klinik säubern. Wir wollen nämlich kein Risiko eingehen, dass sie sich noch entzünden.
Dienstags waren wir dann auch noch am Freedom Beach. Super ruhig ist es dort. Das waren wir so vom Sairee Beach gar nicht gewohnt. Wir genossen es aber sehr. Emilia aus Schweden begleitete uns ebenfalls. Mit ihr tranken wir dann abends beim Sonnenuntergang in unseren Hotelbar ein Chang Beer.
Am nächsten Tag wollte ich dann in die Klinik, damit sich der Arzt mal mein Bein anschaut. Sein schlauer Kommentar war „oh not good“. Ich sagte zu ihm, dass mir dies auch klar sei, sonst hätte ich ihn ja nicht aufgesucht. Idiot. Er gab mir Tabletten und erklärte mir, wie ich mich zu verhalten hatte. Ich trage jetzt eine Bandage, aber Krücken habe ich verweigert. Ich habe anscheinend eine Muskelverhärtung und einen Sehnenriss.
Da Sara auch noch Schnupfen bekam, lag sie mittags dann im Bett und ich am Strand. Abends buchten wir dann unseren Ausflug für den nächsten Tag. Am Abend waren wir noch in einer Ladyboys Bar und haben uns eine Show von denen angesehen. Sehr interessant und lustig 🙂
Schnorcheln tut der Seele gut
Am nächsten Tag machten wir einen Schnorchelausflug rund um Koh Tao. Sara konnte leider nicht ins Wasser, da sie ja offene Wunden hat und die sich sonst entzünden können. Ich musste eine Rettungsweste tragen, da ich ja nicht wirklich schwimmen kann mit meinem linken Bein. Die erste Schnorchelstelle war etwas kritisch für mich, denn der Wellengang war sehr stark und ich wurde als weggetrieben. Aber dafür sah ich einen kleinen Hai. Ansonsten sah ich wieder das gleiche: viele Fische, viele Koralle, Meerespilze etc. Südostasien ist eben ein wirklich schönes Örtchen um zu schnorcheln.
Der letzte Abstecher war dann die Insel: Koh Nangyuan. Wirklich sehr schön. Dort durften wir auch zwei Stunden bleiben und den herrlichen Strand genießen. Dann ging es wieder zurück zu unserem Hotel.
Abends haben wir uns dann noch ein Ticket für die morgige Weiterreise nach Koh Samui geholt. Wir haben keine Ahnung wie wir das morgen schaffen sollen. Mein Rucksack ist 19 Kilo schwer und ich besitze noch einen Tagesrucksack und eine andere Umhängetasche. Derzeit ist aber Laufen mit meinem eigenen Gewicht schon zu schwer für mein Bein. Sara wiederum kann wegen ihrer Schulterverletzung ihren Rucksack nicht tragen. Humorvoll wie wir sind, gaben wir uns den Namen „Hackfresse“ (Sara) und „Krüppel“ (ich). Ja, wie wir das morgen ohne Butler schaffen sollen, bleibt wohl eine offene Frage für heute….
verfasst am 24.April 2014 auf Koh Tao