Am Samstag sind wir mit unserer Reisegruppe gestartet. Ziel war es in 9 Tagen in Broome anzukommen und auf dem Weg dorthin ein paar wunderschöne Orte zu erkunden. Von Broome aus geht es dann mit dem Bus innerhalb von 3 Tagen wieder zurück nach Perth. Soweit unsere Planung…
… Planung ist ja immer so eine Sache. Es kann funktionieren, es kann aber auch scheitern. In unserem Fall sah die Planung besser aus als die Realität, denn unser Reisebus war kaputt. Ja, du liest richtig, der Bus war kaputt. In Deutschland wäre solch ein Bus gar nicht mehr über den TÜV gekommen. Hier war es anscheinend möglich. Aber ein Problem kommt nicht alleine, denn unser zweites Problem war der Reiseführer…
Wenn man in einem kaputten Reisebus sitzt, wünscht man sich sehr einen Reiseführer zu haben, der organisieren kann und das Beste aus der Situation macht. So war unser Reiseführer aber nicht. Sein Fokus lag darauf die Mädels der Gruppe anzumachen, zu rauchen und komische Witze über den Bus zu machen… Hinzu kam, und das war am schlimmsten, dass er nicht wusste wie er den Bus reparieren konnte. Prima!
Wir sind trotzdem aufgebrochen Richtung Broome. Im gefühlten Schneckentempo kamen wir am ersten Tag bei den Pinnacles an.
Erste Nacht im Outback
Abends haben wir auf einem Farmstay übernachtet. Das war eine komplett neue Erfahrung für mich. Die Farm lag inmitten des Outbacks. Die nächsten Nachbarn waren kilometerweit entfernt. Krass!
Die Zimmer waren ganz nett, das Bad hingegen befand sich auf der anderen Seite der Farm. Uns wurde für den nächtlichen Gang zur Toilette empfohlen zu trampeln und Licht mitzunehmen. Damit wir nicht ausversehen auf eine Schlange treten. Zum Glück mussten weder Damaris und ich auf die Toilette!
Die Katastrophe nimmt ihren Lauf
Die nächsten zwei Tage waren einfach nur chaotisch. Wir haben nicht viel von der Westküste Australiens an den Tagen gesehen, denn unser Bus war einfach so dermaßen kaputt. Wir sind von einer Tankstelle zur nächsten gefahren, in der Hoffnung, dass uns jemand helfen kann. Auto Werkstätten gab es nicht viele im Outback. Wir sind nur an einer einzigen vorbeigekommen und die konnte uns auf die Schnelle nicht helfen, denn die Kupplung war kaputt. Und da der Bus sehr alt war, ging es wohl nicht einfach zu reparieren. Oh man!
Durch das Bus Drama hat sich die Gruppe auch schnell gespalten. Wir waren 18 Mädels und 1 Junge. Definitiv zu viele Mädels sage ich dir! Denn die Hälfte der Mädels fing an unseren Tourguide anzubaggern. Bedeutet, dass die Mädels sich auch nicht beschwerten, sondern ihn anhimmelten. Die andere Hälfte, zu der Damaris und ich gehörten, waren genau das Gegenteil: wir himmelte den Tourguide nicht an, sondern wir beschwerten uns bei ihm, dass wir so etwas nicht gebucht hatten. Und was unsere Gruppe noch unterscheidet: wir sassenn hinten im Bus und machen richtige Party. Wir sind laut und hatten Spaß. Valentin, der einzige Junge an Board, hatte sich uns angeschlossen. Was ich daraus lerne ist: egal, wie schlecht eine Situation sein kann, wenn man die richtigen Leute um sich hat, ist es alles nur noch halb so schlimm. Danke euch, für die tolle Zeit!
Was für eine Landschaft!
Nun weiter zur Landschaft. Wir kamen überall an den Spots an, nur eben mit Verspätung und konnten nicht so lange an den Orten bleiben. Die Landschaft ist aber traumhaft. Ich muss sagen, ich habe die Distanzen etwas unterschätzt. Man fährt stundenlang durch das Outback und urplötzlich ist dann ein schöner Ort vor einem. Wir haben bei Monkey Mia Delfine beobachten:
Coral Bay hat uns total begeistert mit den schönen Farben!
Hier ein paar Eindrücke vom Kalbarri Nationalpark:
Am Ningaloo Reef waren wir auch schnorcheln mit dem speedboat. Der Guide sagte uns, dass heute sehr starken Wellengang sei, aber wir fit aussehen und sie deshalb die Tour uns anbieten. Zum Glück sage ich drir, denn wir haben Schildkröten gesehen, jipiii! Aber der Wellengang war wirklich heftig. Ich bin zweimal richtig abgetrieben. So eine gute Schnorchlerin bin ich wohl nicht…
Am nächsten Tag verkündete unser Reiseführer, dass wir einen neuen Bus bekommen werden, da wir mit einer anderen Reisegruppe tauschen. Zunächst freuten wir uns auch… Solange bis die andere Reisegruppe uns mitteilte, dass der Bus keine Klimaanlage hat und nur 70kmh fahren darf. So schnell war die Freude vorbei. Ohne Klimaanlage im Outback zu fahren war heftig. Unsere Beine schwollen an, der Kreislauf drehte durch und was benötigt man in so einem Moment: Wasser, viel Wasser! Aber auch das hatten wir nicht, unser Reiseführer hatte nicht genug eingekauft. Man kann sich nicht auf ihn verlassen. Auf was aber Verlass ist: unsere gute Laune! Meine Gruppe machte trotzdem das Beste daraus.
Als letztes Highlight werden wir dann den Karijini Nationalpark erreichen.
verfasst am 19.Oktober mitten im Outback