Hätte mir das jemand vor 5 Jahren gesagt, hätte ich gelacht und gesagt: „Nein, nach Neuseeland komme ich bestimmt nicht mehr“. Aber manchmal kommt es anders als man denkt und so sass ich mit Damaris zusammen im Flieger von Neukaledonien nach Neuseeland! Beim Landeanflug wurde ich etwas sentimental und hatte Tränen in den Augen: es ist so ein Privileg zweimal im Leben ans andere Ende der Welt zu reisen. Neuseeland schien sich aber nicht so sehr auf mich gefreut zu haben, denn kaum waren wir gelandet wurde eine Zyklon Meldung herausgegeben. Der stärkste Zyklon seit 40 Jahren werde erwartet.
Planänderung
Nachdem Felix auch gelandet war, fuhren wir mit Damaris in ihre WG und lernten dort ihren Freund und ihre Mitbewohner kennen. Am nächsten Tag mussten alle arbeiten und Felix und ich wollten es ruhig angehen lassen… Bis wir erneut die Meldungen über den Zyklon lasen und zur Entscheidung kamen: wir müssen die Nordinsel verlassen, es könnte zu unsicher sein. Selbst wenn meine liebste Damaris in Auckland wohnt, wäre es dennoch schlimm in Auckland hängen zu bleiben. DIe Stadt gefällt uns nicht und wir haben zu viel Geld ausgegeben um an so einem Ort zu bleiben. Die einzige freie Fähre fanden wir für Samstag Nacht, also 36 Stunden später. Von daher wurde es alles andere als ein gechillter Tag. Wir rasten durch das Einkaufszentrum und deckten uns mit Essen, Campingkleidung und Zubehör ein, schrieben das Auto auf uns um und packten. Totmüde sind wir ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag ging die Fahrt schon früh los und nach 10 Stunden Autofahrt kamen wir in unserem airbnb in Wellington an. Die Unterkunft war schön gelegen und wir lernten ein nettes Ehepaar kennen.
Nach 3 Stunden Schlaf standen wir auf und fuhren zum Hafen um die Fähre auf die Südinsel zu nehmen. Belohnt wurden wir mit einem schönen Sonnenaufgang.
Unser Start auf der Südinsel
Zunächst kamen wir sehr müde in Picton an. Nachdem wir gefrühstückt haben, ging es für uns weiter nach Blenheim. Die Stadt stand eigentlich nicht auf meiner Liste, aber da wir dort eine einigermassen günstige Unterkunft gefunden haben, übernachteten wir dort. Es war nämlich gar nicht so einfach, weil die meisten Unterkünfte ausgebucht sind. Blenheim selbst überraschte mich aber sehr positiv. Die Stadt hatte einen schönen Flussbereich und nicht weit von der Stadt entfernt lag das Wairau Lagoon Gebiet. Dort machten wir auch eine kurze Wanderung, da wir für mehr keine Kraft hatten.
Am nächsten Tag erfuhren wir, dass auch für Blenheim und die Ostküste der Südinsel eine Zyklon Warnung herausgegeben wurde. Also entschieden wir uns Richtung Nordwesten aufzubrechen. Unsere Route führte uns von Blenheim erstmal zum Pelorus Fluss. Bis dorthin nahmen wir auch zwei Hitchhiker mit, denn wir wollten endlich mal etwas Gastfreundlichkeit zurückgeben (Karma aufbessern). Das Pelorus Gebiet war sehr schön, aber leider entschieden wir uns gegen ein Bad, denn nach dem Schlafmangel und Stress der letzten Tag hatten wir das Gefühl eine Erkältung zu bekommen.
Als nächstes wollten wir eigentlich nur einen kurzen Halt am „Cable Bay“ machen, aber es gefiel uns gut dort und wir waren so müde, dass wir dort gezeltet haben.
Die schöne Westküste
Vom Cable Bay aus fuhren wir über Nelson zu den Maruia Wasserfällen. Schön waren sie, aber so romantisch wie wir uns ein Mittagessen dort festgestellt hatten, war es nicht. Wir wurden attackiert von Sandflies. Für mich war das neu, denn beim letzten Neuseeland Besuch hatte ich keine gesehen. Die Stiche jucken sehr, aber sie übertragen keine Krankheiten. Nach den Wasserfällen sind wir zu unserer Unterkunft in Westport gefahren. Ein echt cooler Ort und unser „Tiny House“ mitten im Garten von einer Aussie Familie war echt super.
Wir grillten und schauten zum Tagesabschluss beim Sonnenuntergang noch den Surfern zu.
Am Abend erfuhren wir, dass es erneut eine Warnung für den Distrikt, in dem wir waren, gab. Es solle in der Nacht und am nächsten Tag starke Stürme geben (vom Zyklon kommend). Zum Glück war dies nicht so und wir konnten sowohl die Nacht ruhig schlafen als auch am nächsten Tag zur Westküste aufbrechen. Als erstes wanderten wir am „Cape Foulwind“ und sahen sooo soo süsse Robbenbabys, die miteinander spielten und kuschelten. Valentinstag könnte nicht schöner sein 😉 Die ganze Wanderung war schön:
Danach fuhren wir die Westküste entlang. Die Strasse schlängelt sich zwischen Meer und Dschungel hindurch. Fahrspass pur! Auf dem Weg lagen noch die „Pancake Rocks“ und die „Punakaiki Höhle“. Die Felsformationen kannte ich schon. Sie sind zwar ziemlich schön, aber meiner Meinung nach auch etwas unspektakulär. In die Höhle sind wir nur ein bisschen herein, weil der Weg ziemlich nass war. War dennoch cool.
Bevor es weiter zu den Gletschern ging, übernachteten wir noch in Greymouth. Einer kleinen Stadt, die direkt am Meer und an einem Fluss liegt.
verfasst am 22.Februar 2023 in Oamaru