Paradies und Schoolies

Nach unseren tollen Hinfahrt nach Broome mit dem kaputten Bus, haben Damaris und ich uns entschieden die Tour in Broome zu beenden und von dort über Perth nach Cairns zu fliegen. Der Nachtflug dorthin war ganz angenehm und wir waren sehr gespannt auf Cairns, da wir schon viel darüber gehört hatten.

Dort angekommen sind wir erstmal zur Lagune um schwimmen zu gehen. An der Ostküste darf man nämlich nicht am Strand baden gehen wegen den Krokodilen, Haien und tödliche Quallen. Deswegen gibt es öffentliche und kostenlose Pools. Die sehen auch echt toll aus:

Cairns kann man gut mit einem europäischen Ort vergleichen, nämlich mit dem Ballermann. Überall sind deutsche Reisende, insbesondere Abiturienten. Ich habe diesen Trend nicht mitbekommen. Die meisten scheinen reiche Eltern zu haben, die den Aufenthalt hier bezahlen. Oder sollte ich sagen, den Alkoholkonsum zu bezahlen? Auf unseren Ausflügen haben wir wenige deutsche Abiturienten getroffen, stattdessen in den Bars. Für uns war es auch gar nicht so einfach ein gutes Hostel zu finden, denn wir wollen in keinem Ballermann Hostel landen. Glücklicherweise haben wir ein super Hostel gefunden, das kann ich sehr weiterempfehlen. Es heißt „travellers oasis“ und ist eines meiner liebsten Hostels. Die Traveller waren auch meist so alt wie wir.

Abends sind wir in eine Bar gegangen. Das war ein ganz schön lautes Geschreie! Wir unterhielten uns auch mit den Abiturienten, die wir liebevoll „schoolies“ nennen. Sie erzählten uns, dass man schon unter Druck steht, weil jeder nach Australien fliegt. Ich frage mich, wer denn dann überhaupt noch studiert?
Wir haben auf die Schoolies eingeredet, sie sollen nicht nur trinken, sondern auch die herrliche Natur genießen.

Am nächsten Tag waren wir ziemlich platt von dem vielen Geschrei und der durchtanzten Nacht. Wir sind deshalb am Hostel Pool geblieben und haben einige witzige Traveller kennengelernt. Mit ihnen haben wir Poolgames gemacht und Damaris hat eine stundenlange, witzige Diskussion über deutsches Brot und englisches “untoasted toast“ geführt. Weil, das was die hier als Brot bezeichnen, ist unserer Meinung nach Toast. Das glauben sie uns aber nicht.

Abends wurden wir von unserem Hostel zu einer Neu-Eröffnung eines Reisebüros eingeladen. Wir sind nur wegen der Frei-Pizza hingegangen. Ansonsten war es noch mehr Geschrei als gestern, denn wir mussten während des Pizza Essens ständig Bilder machen. Was bedeutete, dass einer bis „3“ zählte und wir dann alle hochspringen und “Paradies“ rufen mussten. Wir haben uns ziemlich darüber amüsiert.

Am nächsten Tag sind wir dann mit Sam und Adriano in den Daintree rainforest gefahren. Der Bus war diesmal in bester Form und es war ein echt angenehmer Tag. Wir waren zuerst im Regenwald etwas laufen und danach ging es mit dem Boot auf die Suche nach Krokodilen. Wir wurden auch fündig, auch wenn es schwer war sie zu fotografieren! Der Abschluss war dann der Besuch einer Krokodilfarm.


Abends sind wir dann mit Adriano mit dem 10stündigen Nachtbus nach Airlie Beach gefahren. Tagsüber war das Wetter noch echt schön, abends war ein heftiges Gewitter. Wir hatten etwas Sorge, denn wir haben für den nächsten Tag einen Segeltrip mit Übernachtung gebucht. Hoffen wir mal, dass bis dahin das Gewitter wieder weg ist.

Sieht nicht unbedingt nach Segelwetter aus, oder?

Unser Hostel war leider wiedermal ein Schoolie Hostel. Was in Ordnung war, denn wir wollten ja am nächsten Tag weiter. Es gab eine witzige Aktion: die Schoolies standen in ihren hautengen Kleidchen im Gemeinschaftsfrauenbad und schminkten sich für die alltägliche Party. Ich musste auf die Toilette, also bin ich auch in das Gemeinschaftsbad. Während ich pinkelte, begann sich eine schoolie auf deutsch lautstark zu beschweren, dass ich pinkle während sie sich schminkt. Alle anderen stimmten ihr überein, dass sowas nicht geht. Als ich aus der Toilette kam, schaute ich sie nur verwirrt an. In meiner Welt geht man auf die Toilette um zu pinkeln, aber danke an die Schoolies, die erklären mir endlich mal, dass das Klo nur zum schminken da ist 😉

Am nächsten Tag ging es zu unserem 2tägigen Segeltrip und es war perfekt. Wie im Paradies, einfach nur wunderschön. Unsere Gruppe war ebenfalls richtig witzig und nett. Die Guides waren sehr umsorgend und empathisch, das Wetter perfekt und die Landschaft paradiesisch. Besser hätte es nicht sein können. Als wir segelnd das Festland verließen, wurden wir kurzzeitig von Delfinen begleitet! So schöne Tiere.

Danach haben wir an mehreren Stellen gehalten um schnorcheln zu gehen. Bei der letzten Station durfte man auch Kajak fahren, was wir auch gemacht haben, da Damaris bei dem Schnorchelgang zuvor eine Qualle gesehen hat. Apropos Quallen! So traumhaft wie hier das Wasser auch aussieht, so gefährlich ist es auch. Hier ist die gefährlichste Qualle der Welt zu Hause. Damaris und ich hatten Angst und haben auch ständig die Guides darüber ausgefragt… Der einzige Schutz, den es gegen die Tiere gibt, sind die Neoprenanzüge, die wir auch anhatten.

Abgesehen von tollen Fischis, haben wir auch noch andere Tiere getroffen:

Mein absolutes Highlight war, dass wir abends an Deck schlafen durften. Unten in der Kajüte war uns zu warm und oben war es angenehm. Das war echt eine coole Erfahrung. Auf dem offenen Meer unterm Sternenhimmel und Vollmond zu schlafen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit war alles feucht, eigentlich ekelhaft, aber ich schlief schnell ein. Und wachte erst nachts auf, als es kurz regnete. Morgens um 5Uhr ging die Sonne auf und es war einer der schönsten Anblick meines Lebens. Und wie immer, wirkt es auf dem Bild leider nicht so.

Für mich der schönste Sonnenaufgang meines Lebens

An diesem Tag ging es weiter zum Whitehaven Beach. Er ist sehr bekannt, was ich auch verstehen kann, denn ist es auch hier paradiesisch. Diese Farben sind der Wahnsinn! Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir noch nie ein Ort so surreal vorkam wie der Whitehaven Beach. Er sah gemalt aus! Ich konnte das gar nicht begreifen, dass ein Ort in Realität so wunderschön sein kann. Auch wenn ich mir im Nachhinein die Bilder anschaue, das sieht so wahnsinnig toll aus. Ich krieg gar nicht genug davon, deshalb habe ich dir direkt mal eine ganze Galerie zur Verfügung gestellt…
Der Weg hoch zur Aussichtsplattform:

Die Aussicht von oben:

Dann ging es wieder herunter zum Strand:

Leider gingen die zwei Tage an Board viel zu schnell vorbei. Gleich geht unsere Busfahrt nach Noosa los. Wir haben 17 Stunden im Nachtbus vor uns. Adriano ist auch wieder dabei! Ich nenne ihn sleeping buddy, weil wir beide, sobald wir im Bus sitzen, sofort einschlafen.

Schaukel dich um die Welt!

verfasst am 2. November 2017 in Airlie Beach

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