Von Ben Tre aus fuhren wir mit dem Bus nach Ho Chi Minh City. Eine fast 10 Millionen Stadt im Süden von Vietnam. Wir hatten schon einige Grossstädte auf unserer Weltreise gesehen und waren gespannt, was Ho Chi Minh City wohl zu bieten hat. Die Stadt hiess früher Saigon und wird im Süden von Vietnam immer noch so genannt. Mir gefällt der alte Name besser, weshalb ich hier Saigon verwenden werde.
An dem ersten Tag in Saigon erledigten wir ein paar organisatorische Dinge wie Laptop und neue Unterwäsche/Socken kaufen.
Wir liefen von einem in den anderen Laden und verbrachten den halben Tag damit. Aber so lernt man auch ein bisschen die Stadt kennen 🙂
Und ich kam in Weihnachtsstimmung, weil überall schön dekoriert war und Weihnachtsmusik lief.
Am Abend habe ich zum ersten Mal vietnamesisches „Hot Pot“ gegessen. Das ist hier total beliebt und in dem Restaurant, in dem wir sassen, hatte es jeder gegessen. Also wir dann auch. Beim „Hot Pot“ hast du einen grossen Topf mit heissem Wasser vor dir und dann wirst du einzeln die Zutaten herein z.B. Nudeln, Kräuter, Gemüse oder Fleisch. Das mag ganz cool klingeln und es sieht auch cool aus, aber so toll fand ich das nicht. Da ist mir Raclette lieber, da wird man wenigstens gut satt.
Die Free Walking Tour, die nicht free war
Am nächsten Tag hatten wir uns dann für eine free walking Tour angemeldet. Ab und an machen wir das ganz gerne, besonders, wenn wir einen Überblick über die Stadt gewinnen wollen. So auch in Saigon. Bei free walking Touren darf man so viel Geld zum Schluss geben wie man will (also rein theoretisch könntest du auch gar nichts geben, wenn du knapp bei Kasse bist). Bei dieser hier war das anders, gleich zu Beginn wurde uns mitgeteilt, dass wir mindestens 10 Dollar geben sollen. AHA, interessant! Aber es hat sich auch gelohnt. Unser Guide Tanh gab sich aller grösste Mühe und ich merkte, dass er mit voller Leidenschaft Tourguide ist.
Wir sind zuerst zum Rathaus, später zur Oper und zur Post. Anschliessend machten wir eine Pause beim Regierungsgebäude und Tanh erzählte uns die Geschichte vom Vietnamkrieg. Ganz witzig war, dass er bei seinen Erzählungen immer Felix miteinbezog. Wir vermuteten das es daran lag, dass er sich nur seinen Namen merken konnte, weil er „Felix“ im Vergleich zu anderen Namen leicht zu merken ist. Danach sind wir noch zum Park gelaufen und haben vegetarisches „“Banh Mi“ gegessen. Insgesamt war es eine gelungene Tour, auch wenn wir nach 3,5 Stunden froh waren, dass sie vorbei war. Bei der Hitze ist das doch ziemlich anstrengend.
Am Abend trafen wir uns noch mit Julius und seiner Freundin. Meine vietnamesische Freundin Chuyen, die in Frankfurt lebt, hatte uns den Kontakt vermittelt und wir hatten einen sehr netten Abend mit den Beiden. Wir waren zuerst koreanisch Essen und sind dann noch zu Julius nach Hause gegangen um ein bisschen zu zocken. Das koreanische Barbeque war ein weiteres ertses Mal für mich. Das fand ich schon besser als den Hot Pot, aber sehr fleischlastig…
Am nächsten Tag wachten wir ziemlich müde auf und entschlossen uns es gemütlich heute zu nehmen. Wir gingen nochmal kurz einkaufen und liefen dann über die „bookstreet“ wieder zum Hotel zurück.
Nha Trang
Mit dem Zug fuhren wir am nächsten Tag von Saigon nach Nha Trang. Die Stadt liegt an der Küste und ist rund 400km entfernt von Saigon. Meine liebe Freundin Chuyen kommt aus dieser Stadt und ihre Familie hatte uns eingeladen bei ihnen zu übernachten. Darüber freuten wir uns natürlich sehr und verbrachten dort auch drei Tage. Unsere Hauptbeschäftigung war es, die kulinarische Seite von Zentralvietnam kennenzulernen. Chuyens Familie hatte uns in Cafes und einem Restaurant eingeladen. Was besonders cool war, war das Streetfood, was wir ausprobiert haben.
Nha Trang ist eine Touristenhochburg, hier reihen sich Hotels an Hotels. Hier sind alle bekannten fünf Sterne Hotelketten vertreten, Wahnsinn! Felix erinnerte die Stadt sehr an Honululu, weil sie so viele Hochhäuser hatte und direkt am Meer lag. Einmal sind wir auch Schwimmen gegangen… Und ein anderesmal wurden all unsere Sachen (Rucksack, Schuhe etc) nass, weil die Wellen dann doch höher waren als gedacht und es über unsere im Sand liegende Sachen herüberschwappte.
Wir machten einige Spaziergänge durch die Stadt, besuchte zwei Tempel und den Big Buddha. Dort fing es an zu regnen und wir brachen den Spaziergang ab.
Womit ich auch schon beim Thema „Regenzeit“ angekommen wäre…
Entscheidungen treffen…
Unser eigentlicher Plan war nach Nha Trang weiter Richtung Norden zu reisen. Dort wollten wir uns Hoi An und Hue anschauen und dann mit dem Bus nach Laos rüberfahren. Ja und wie es immer so ist mit Plänen… Sie wollen einfach nicht aufgehen! So auch diesmal, denn die Regenzeit hatte Zentralvietnam sehr im Griff. Die Region hatte Dauerregen, Starkregen und Überschwemmungen und die Prognose für die restliche Woche hielt an. Erste Tote gab es bereits und wir waren uns unsicher, ob wir dorthin reisen sollten. Im Internet fand man kaum etwas darüber, was es für uns schwer machte die Situation einzuschätzen.
Also fragten wir mehrere Hotels an, wovon zwei uns mitteilten, dass es aktuell keine gute Idee sei, in die Region zu reisen. Zum Schluss telefonierten wir auch mit Chuyen, die ebenfalls bei ihren Freunden in der Region nachfragte. Auch diesen rieten uns von einer Reise aktuell ab und daran hielten wir uns auch: wir brachen die Reise in Nha Trang ab.
Wir waren beide sehr enttäuscht. Zum einen weil wir uns sehr auf diese Region und den dortigen Grenzübergang nach Laos gefreut hatten. Zum anderen aber auch, weil wir keine Lust auf die alternative Route hatten.
Für uns hiess das nämlich: zurück nach Saigon und den Bus Kambodscha nehmen. Das Ganze eben 2,5 Wochen zu früh, denn wir wollen ja Kambodscha gemeinsam mit Damaris bereisen. Wir werden deshalb erst eine Woche hier bleiben, dann nochmal nach Laos ausreisen und dann wieder zurück nach Kambodscha kommen… Soweit zumindest der Plan, ich bezweifle ja, dass er diesmal aufgehen wird…
verfasst am 13. Dezember 2022 in Siem Reap