Die Weltreise 2022 ist gestartet! Am 6.7. ging es für meinen Freund Felix und mich los die grosse weite Welt zu erkunden. Wir haben uns diesmal vorgenommen, so viel wie möglich mit der Bahn oder mit dem Zug zu reisen und weniger mit dem Flugzeug. Das wird natürlich nur bedingt gehen, denn die weltpolitische Situation lässt es einfach nicht anders zu… Deshalb starten wir erstmal in Osteuropa und werden mit der Bahn eine Stadt nach der anderen besichtigen. Ein kleiner Marathon eben 🙂
So gross die Freude auch war,dass es nun endlich losgeht, so traurig war auch der Abschied. Diesmal war es besonders schwierig für mich, weil ich mich von meinen kleinen Neffen verabschieden musste, die mich mit Tränen in den Augen verabschiedeten. Und ich weinte natürlich auch 🙁 Aber wie sagt meine Freundin Damaris so schön „daran merkt man, wie sehr andere Menschen einem bedeuten“. Das stimmt definitiv!
Eine kleine Aufregung gab es am Morgen bevor ich zum Bahnhof fuhr… Wie ein Reisender es immer machen sollte: ich habe mein Bargeld an verschiedenen Orten im Rucksack versteckt. Nach dem Frühstück ging ich also mein Gepäck nochmal durch und stellte fest, dass 200 Euro fehlten. Ich wusste leider nicht mehr wo ich sie hingetan hatte (gängiges Problem von mir, leider) und durchsuchte alles panisch. Es half nicht, ich fand sie leider nicht. Ich konnte mich auch nicht daran erinnern, worin ich sie versteckt hatte, da ich vor lauter Abschiedsschmerz nicht klar denken konnte.
Erst im Auto auf dem Weg zum Bahnhof fiel mir ein, dass sie in einer kleinen süssen Kosmetiktasche sind. Diese wiederum war nicht in meinen Rücksäcken. Nachdem meinte Eltern mich am Bahnhof verabschiedet hatten, durchsuchten sie die Wohnung nochmal und stellten fest, dass die Kosmetiktasche auf dem Boden lag. An einem so seltsamen Ort, da würde ich niemals die Tasche hinlegen. Ich habe im Verdacht, dass mir ein gewisser Einjähriger, der bei mir war beim Packen, die Tasche verlegt hatte…
Nun gut, dann ging eben die Reise ohne sie weiter. Meine Bahn hatte 1 Stunde Verspätung. Ich fuhr zuerst nach Linz und von dort stieg ich in den Zug nach Bratislava ein, in dem auch Felix sass. Wir kamen um 22 Uhr in Bratislava an. Nachdem wir eingecheckt haben, sind wir weiter in die Stadt uns ein bisschen die Beine vertreten und ein Bier/Wein trinken. Unser Hostel ist in Ordnung.Ich merke jedoch, dass ich mich erstmal wieder ins Hostel leben einfinden muss… Und ich muss mich an das Leben mit Rucksack wieder gewöhnen, aktuell ist es noch chaotisch.
Bratislava
Am nächsten Tag haben wir uns Bratislava angeschaut. Ich hatte keinerlei Erwartungen und wurde positiv überrascht von der Stadt. Sie ist zwar klein, dafür aber echt niedlich. Wir sind zuerst an einem Park vorbeigekommen, der zu einem Palast gehörte. Dann sind wir weiter zur Burg hoch, die über der Stadt thront und schön gepflegt wird.
Besonders schön war auch der Ausblick über die Stadt und die Donau:
Danach sind wir auf die andere Seite der Donau gelaufen und an der Promenade entlang spaziert. Was ganz nett war, obwohl es natürlich noch schönere Promenaden auf dieser Welt gibt.
Ein Highlight in der Stadt für mich war die blaue Kirche. Um zu dieser zu kommen sind wir über die alte Brücke wieder auf die andere Donauseite gegangen. Leider konnten wir nicht in die Kirche hinein, aber sie hat mich auch so genug fasziniert. Wo gibt es denn sonst so strahlend blaue Kirchen!?
Zum Abschluss sind wir durch die Altstadt mit ihren süssen Gässchen geschlendert und waren noch sehr lecker Vietnamesisch essen. Ich muss sagen, dass ich die Slowakei aber nicht so günstig finde. Sowohl das Hostel als auch das Essen waren eher deutsche Preise…
Budapest
Noch am gleichen Tag sind wir mit dem Zug weiter nach Ungarn gefahren. Von Bratislava nach Budapest dauert es ungefähr 2,5 Stunden, da es aber eine Baustelle gibt und wir kurz in den Bus umsteigen mussten, waren wir letzendlich 3 Stunden unterwegs. In Budapest hatten wir kein Hostel gebucht, sondern haben uns für Couchsurfing entschieden. Der liebe Laszlo hat uns bei uns aufgenommen. Er hat eigentlich einen Golden Retriever (ich wollte Felix von der Hunderasse überzeugen), aber leider war er nicht da. Aber Laszlos Anwesenheit reichte vollkommen aus. Wir assen zusammen, tranken Wein und erzählten uns Reisegeschichten. Wie wir ist nämlich unser Host ein Weltenbummler und hat uns einige Reisegeschichten erzählt. Er hat auch ein Buch über Transilvanien geschrieben und uns die Region ziemlich schmackhaft gemacht. Wer weiss, vielleicht landen wir dort auch noch…
Die Wohnung von ihm liegt ideal. In seinem Stadtteil Zuglo liegt ein wunderschöner Park. Wirklich wunderschön! Es gibt alles dort: jegliche Sportgeräte, verschiedene Kinderspielplätze zu Themen wie Musik, Tanzen, einen Teich, einen sensorischen Garten, eine Burg, einen Heissluftballon und ein grünes Stadion:
Wir sind mehrmals durch den Park, einfach weil er so schön war und auf unserem Weg lag. Wir mieteten uns auch ein Fahrrad um die Stadt besser zu erkunden. Budapest ist eine Millionenstadt, also riesig, turbulent und wild. Und somit anders als Bratislav. Uns hat sie auf jeden Fall gut gefallen. Wir waren zuerst beim Burgenviertel, was ebenfalls sehr schön gepflegt ist und tolle Ausblicke auf die Stadt hat.
Wir sind dann in einem ganz hippen Viertel gelandet, indem wir auch was gegessen haben. Den kleinen Verdauungsspaziergang haben wir dann zum Haus des Terrors gemacht. Das Gebäude sieht mega cool aus, drinnen waren wir aber nicht. Ich muss sagen, ich bin froh, dass ich einen Partner gefunden habe, der ebenfalls kein Museumsgänger ist (und dazu auch noch keinen Kaffee trinkt, doppelter Jackpot ;)). Somit können wir solche Sachen gut skippen.
Mit dem Fahrrad sind wir dann noch weiter zur Basilika und zum Parlamentsgebäude, was nicht nur riesig aussieht sondern auch riesig ist. Ich war ziemlich fasziniert davon.
Budapest hat uns begeistert, aber wir haben uns trotzdem entschlossen, am nächsten Tag weiterzureisen. Es ging mit dem Zug ganz bequem innerhalb von 2 Stunden weiter nach Szeged, einer etwas kleineren Stadt im Süden von Ungarn. Dort haben wir uns mal ein Hotel gegönnt, um zum einen etwas Ruhe zu haben (die letzten Tage waren sehr aufregend) und zum anderen war es auch das günstigste in der Gegend, denn Hostels gibt es nicht und Couchsurfer Hosts sind ebenfalls rar.
Szeged
Szeged hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist von der Grösse eher wie Bratislava. Klein aber fein 🙂 Zu Fuss sind wir alles an einem Tag schön abgelaufen. Besonder beeindruckend war der Dom und die Synagoge. Beides sehr mächtig und pompös. In den Dom sind wir auch hineingegangen, was wirklich wunderschön war.
Zum Abschluss des Tages waren wir noch in der Theiss, dem Fluss, an dem Szeged liegt, baden gegangen. Er ist selbstverständlich nicht vergleichbar mit der Reuss oder der Aare in der Schweiz, dennoch war es eine nette Abkühlung für uns…. Und wer Felix kennt, weiss ja, dass er keinem Flussbaden widerstehen kann…
Heute ging es dann weiter mit dem Bus über die Grenze nach Serbien, unserem nächsten Reiseland. Das gestaltet sich nicht so einfach, denn der Busfahrer hat nur Bargeld angenommen und Felix und ich haben in Ungarn nur mit Kreditkarte bezahlt und kein Bargeld gehabt. Glücklicherweise war er aber mit Euro zufrieden und liess uns mitfahren. Was wir in Serbien erlebt haben, erfährst du im nächsten Blogeintrag.
Jetzt geniessen wir erstmal den Abend in unserem Hostel und chillen etwas. In den letzten Tagen sind wir mega viel gelaufen. Meine Beine und Hüfte haben schon ganz schön geschmerzt… Was soll ich sagen… Das ist wohl der Unterschied zwischen dem Backpacking mit 20 jahren und dem mit 30 Jahren 😀
verfasst am 10. Juli 2022 in Subotica