Um Felix‘ Bild von den Grossstädten Neuseelands aufzubessern, besuchten wir Christchurch und Wellington. Vom Lake Tekapo aus gingen zwei verschieden Motorways nach Christchurch. Einmal die „normale“ und einmal die „landschaftlich sehenswerte“. Wir entschieden uns für letztere, obwohl es ein kleiner Umweg war. Die meiste Zeit wurden wir leider etwas enttäuscht, weil die Landschaft nicht besonders spektakulär war.
Erst kurz vor Christchurch wurde es sehr sehenswert: wir sahen die hübsche Rakaia Schlucht.
Japanische Gastfreundschaft
In Christchurch wohnten wir bei James und seiner japanischen Frau mit Kindern. James kenne ich aus meiner Zeit in Queenstown, als ich in seinem Laden ausgeholfen hatte. Nun wohnt er in Christchurch, da es dort die besseren Schulen für seine Kinder gibt. Sie luden uns nicht nur ein, in deren schönen Villa zu wohnen, sondern grillten auch als Willkommen für uns. Wir hatten zwei wirklich sehr gemütliche und schöne Abende mit ihnen. Herzlichen Dank! Tagsüber schauten wir uns natürlich Christchurch an. Die Stadt hat sich ziemlich verändert. Während ich 2018 erstaunt war, wie viele Gebäuden noch vom Erdebeben 2011 zerstört waren, wirkte die Stadt nun auf mich modernisiert. Die Erdbeben sind aber nicht vergessen: es gab ein Museum, mehrere Gedanktafeln und die „red Zone“, die nicht mehr bewohnbar ist. Falls dich die „red zone“ interessiert, lies unbedingt diesen Artikel *, ich fand ihn mega spannend, weil man sie wie stark unsere Natur ist.
Wir schauten uns den botanischen Garten an, spazierten den Fluss entlang und bummelte durch die Innenstadt.
Das Fähren-Debakel
Um von der einen Insel zur anderen mit dem Auto zu kommen, musst du die Fähre zwischen Wellington und Picton nehmen. Das Problem war aber, dass die Fähren dieses Jahr enorme Probleme haben. Zum einen durch den starken Zyklon und dem Erdbeben von Wellington, aber auch einfach durch Personalmangel und diversen Problemen an den Schiffen. Deshalb gab es schon seit Wochen massive Ausfälle und zu dem Zeitpunkt, als wir in Christchurch waren, fuhren nur noch 50% der Schiffe. Und das während der Hauptreisezeit in Neuseeland, eine wahre Katastrophe für Urlauber! Wir sorgten uns auch sehr, waren aber froh, dass wir einen zeitlichen Puffer von 14 Tagen hatten bevor wir Neuseeland komplett verlassen. Felix checkte täglich Webseite der Fährgesellschaft und erschrak als er in Christchurch feststellte, dass unsere Fähre gestrichen wurde. Also buchten wir ein freigewordenes Ticket für eine neue Fähre, die 2 Tage später fahren sollte. Am Abend bekamen wir dann von der Gesellschaft Bescheid, dass wir umgebucht wurden: selber Tag, andere Uhrzeit. Also fuhren wir positiv gestimmt von Christchurch weiter in Richtung Blenheim.
Die traumhafte Ostküste
Unser Weg führte uns über „Gore Bay“ nach „Kaikoura“. Gore Bay ist ein kleines verschlafenes Örtchen an der wilden Küste. Mir hat es sehr gut gefallen, da die Häuser echt niedlich waren und direkt am Meer lagen. Dort leben könnte ich nicht, aber es war einen kleine Besuch definitiv wert. Und die Ausblicke waren super schön! Hier stellten wir aber leider fest, dass die Strasse, die weiter nach Kaikoura führt, wegen eines Erdrutsches geschlossen war. Wir mussten deshalb einen kleinen Umweg fahren.
Kaikoura hatte mir schon 2018 mega gut gefallen und ich hatte mir eigentlich gewünscht, diesmal mehr Zeit hier zu verbringen. Das ging nicht, da Felix sich mehr Zeit auf der Nordinsel wünschte und wir deshalb Tage auf der Südinsel streichen mussten. Sehr schade! Aber wir haben dennoch den Aussichtsplatz in Kaikoura genossen und hatten auch noch Zeit für eine 2stündige Wanderung auf der Halbinsel. Dort hatten wir einige Robben gesehen, aber trotz super Wetter leider keine Delfine oder Wale.
Wir freuen uns
Am nächsten Morgen fuhren wir früh zum Fährhafen und wollten einchecken. Da wurde uns mitgeteilt, dass unser Schiff noch nicht da sei, es würden erst die Autos der früheren Fähre eingecheckt werden können (es war 9 Uhr und diese Fähre hätte eigentlich um 7 Uhr fahren sollen…). Das war der Moment, in dem wir etwas Hoffnung verloren und befürchteten, dass wir doch nicht auf die Nordinsel übersetzen könnten… Aber es wendete sich zum Guten und siehe da, mit etwas Verspätung kamen wir auf der Nordinsel an jipiiii. Glück hatten wir gehabt, denn 2 Tage später ging auch unser Fährschiff kaputt und das Chaos wird somit nochmal verstärkt.
Die Tongariro Crew
In Wellington übernachteten wir bei Marta und Nick. Ich habe mit den Beiden, Kai und noch weiteren Freunden von Kai 2018 das Tongariro Crossing gemacht und die zwei luden uns nun zu sich ein. So schön bei anderen Reisenden zu übernachten! Am ersten Abend machten wir gemütlich Wraps und schauten einen Film (so einen gemütliche Abend hatte ich sehr vermisst!) und am zweiten Abend trafen wir uns mit anderen Freunden von ihnen und machten einen BYO („bring your own“) in einem Thai Restaurant. Das funktioniert so, dass man im Restarurant isst, aber gegen eine kleine Gebühr seinen eigenen Alkohol mitbringen darf und zum Essen trinkt. Der Abend war witzig, da wir zum Schluss noch auf eine Hausparty gingen und dort die alternativ Szene von Wellington sahen. Spannend!
Wellington an sich ist natürlich schon eine schöne Stadt. Wir besuchten den botanischen Garten, die „cuba street“, die Hafenpromenade und das „te papa Museum“ (kostenlos und sehenswert).
Am dritten Tag regnete es leider in Wellington. Wir beschlossen die Stadt zu verlassen, in der Hoffnung, dass das Wetter im Norden besser ist. Ich muss gestehen, mir geht es so wie den Kiwis auf der Nordinsel: ich bin enttäuscht von dem „Sommer“. Das war dieses Jahr keiner, es hat viel zu viel geregnet und diese ganzen Zyklone! Schrecklich! Auf Grund der ganzen Schäden und des andauernden schlechten Wetters konnten wir leider nicht die Ostküste bereisen, was ich sehr schade fand. Also versuchten wir es mit der Westküste.
Unser Plan ging auf und das Wetter wurde dort viel besser! Wir campten an einem wilden aus schwarzem Sand bestehenden Strand! Er hiess Waiinu Beach
Nach einer Nacht dort, einer Yoga und zwei Meditationssessions ging es dann weiter für uns in den „Egmont Nationalpark“. Hier befindet sich meine Hassliebe, der Berg Taranaki. Ich „hasse ihn“, weil ich ihn 2018 bestiegen hatte und Todesangst und Verletzungen davontrug. Ich „liebe ihn“ aber auch, weil er wunderschön aussieht und die Umgebung sehr fruchtbar dort ist.
Was diesmal an dem Berg passiert ist und ob ich ihn wieder bestiegen habe, erfährst du beim nächsten Mal.
verfasst am 10. März 2023 in Auckland
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