Wir machten uns am Sonntag um 5:30 Uhr au den Weg. Zuerst mit dem Tricylce, dann mit der Fähre und anschließend zwei Stunden mit dem Minivam zum Flughafen nach Kalibo. Es gibt auch einen in Caticlan, aber der ist deutlich teuer. Ich sage dir, die Fahrt mit so einem Minivan ist schon ein Erlebnis. Von Caticlan zu fliegen, kann jeder mit viel Geld. Aber so eine Minivan Fahrt nach Kalibo zu überstehen, ist schon schwieriger… 😉
Von Kalibo sind wir nach Manila gefolgen. Der Flughafen dort ist leider nicht gut ausgestattet. Wir haben noch nicht mal etwas zu essen gefunden. Es war wirklich eine Tortur: Zuerst sind wir durch die Sicherheitskontrolle um in den Flughafen zu gelangen. Dann haben wir im Flughafen etwas zu essen gesucht, haben nichts gefunden, haben wieder den Flughafen wieder verlassen, draußen was zu essen gesucht und dann sind wir wieder in den Flughafen.
Am Schalter der Malaysian haben wir dann direkt gefragt wie sicher die Airline gerade ist, nach all den Vorkommnissen der letzten Zeit. Die Antwort war „safe“. Nur leider klang die Dame nicht sehr überzeugend, sondern ziemlich unsicher und nervös. Sara und ich wechselten vielsagende Blicke und meine Angst stieg. Ich hab mir erstmal die anderen Fluggäste angesehen, da sah keiner verdächtig aus . Wobei das natürlich auch total lächerlich ist, man erkennt ja nicht einfach so einen Terroristen, ich weiß. Nachdem wir weiter gelaufen sind, mussten wir nochmal durch eine Sicherheitskontrolle, diesmal von der Airline selbst. Sie fragten „do you have liquids inside your bag?“ Ich sagte nein und ging weiter. Die sollten sich mal das Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ zu Herzen nehmen. Aber später am Gate gab es tatsächlich nochmal eine gründlichere Kontrolle.
Im Flugzeug nahm ich Kontakt zu meiner Sitznachbarin auf. Sie war eine Ärztin, was irgendwie beruhigend auf mich wirkte. Dies hielt nur kurz an, da wir plötzlich in starke Turbulenzen gerieten. Sie begleiteten uns den ganzen Flug, schrecklich! Der Pilot machte auch ständig Durchsagen, aber wir verstanden keine einzige. Ich meinte dann zu Sara, ich hoffe, dass die armen Passagiere der MH 370 wenigstens die Durchsagen verstanden haben, bevor sie abstürzten!
In Kuala Lumpur mussten wir dann umsteigen. Dort angekommen sind wir wieder verzweifelt auf die Suche nach Essen gegangen. Dazu mussten mir diesmal das Terminal wechseln! Sag mal, was ist denn da los? Wieso bauen die Südostasiaten denn keine Restaurants in ihre Flughäfen?
Es wurde später sogar noch getoppt, denn wir machten uns auf die Suche nach Wasser und wir fanden keines. Überall wurde Alkohol verkauft (und dabei ist Malaysia ja ein moslemisches Land), aber kein Wasser. Wie paradox! Um die Zeit zu überbrücken haben wir uns ein Plätzchen gesucht um ein bisschen zu schlafen. Wir schliefen auch 5 Stunden lang auf einer Bank und sahen danach schrecklich aus!
Am Morgen ging es weiter nach Pnom Penh. Den Flug haben wir komplett verschlafen.
Bei der Visa Stelle wollten sie meine Passbilder haben. Ich hatte sie leider im großen Rucksack vergessen. Also musste ich Geld bezahlen und neue Passbilder machen. Hat mich etwas geärgert, aber gut. Verpeiltheit gehört nun eben in meinem Leben dazu.,
Zuerst gingen wir in unser Hostel und haben erstmal etwas gegessen, wir waren ja sooo ausgehungert. Der Preis war 4 Euro, wunderbar! Sara bestellte sich ein Gericht und sagte „a bit spicy please“. Ich hingegen bestellte „no spicy please“. Und was passierte? Sara bekam null scharf und meins wurde richtig scharf gebracht, mir hat alles gebrannt. Leider verstehen die Kambodschaner was anderes unter „a bit spicy“.
Dann sind wir ins „Toul Slang Museum“, weil das bei uns um die Ecke ist. Furchtbar. Das musst du dir wie ein Konzentrationslager vorstellen. In diesem sind damals circa 20.000 Khmer ums Leben gekommen. Natürlich nicht freiwillig, sondern sie wurden gefoltert und auf schreckliche Weise ermordert. Wir haben dort die alten Gefängnisse, Foltermethoden, Räume, Bilder der Opfer, Kleidung der Opfer etc gesehen. War ein sehr trauriger Anblick. Überall hängen dort auch Schilder, auf denen steht, dass man nicht lachen darf. Einerseits finde ich solche Hinweise natürlich gut, andererseits frage ich mich, wer bei so viel Leid und Schmerz überhaupt auf die Idee kommt zu lachen? Mir war wirklich zum Heulen zumute.
Danach sind wir ins das wahnsinnig tolle Olympia Stadion gegangen. Welch ein hässliches Stadion… Aber der Ausblick über die Stadt war nett.
Sara und ich sind uns einig, dass das bisher die schönste Stadt Südostasiens ist. Sie ist relativ sauber, nicht zu versmogt, viel Grünfläche und schöne Gebäuden. Es gibt tatsächlich nicht so viele klassischen Attraktionen. Und als alleinreisende Frau sollte man beachten, dass man bei Dunkelheit nicht mehr draußen unterwegs ist.
An dem Tag waren Sara und ich auch noch shoppen im Central Markt. Dort war es sehr günstig. Was wiederum uns zum Verhängnis wurde. Wir kauften nämlich etwas viel ein und auch günstige Sachen sind in Massen irgendwann teuer. Also waren wir wieder über dem Budget!
Zum Abschluss des Tages sind wir dann noch an den Fluss „Mekong“ gefahren, haben den Einheimischen beim Zumba zugeschaut und haben noch etwas leckeres gegessen.
Am nächsten Tag wollten wir so früh wie möglich zur Silberpagode. Der Tag fing für mich auch wieder total toll an, denn ich durfte mit meinem Sarong dort nicht herein. Was in Thailand kein Problem, gewesen wäre, ist in Kambodscha ein Problem! Deswegen musste ich mir dort so ein tolles Royal Palace Shirt kaufen. Dies möchte ich dir natürlich nicht länger vorenthalten:
Auch im Royal Palace galt wieder: Anfangs waren wir sehr beeindruckt und alles sehr faszinierend, später dann waren wir nur noch genervt, weil alles dann doch irgendwie gleich aussah. Ich komme mir wirklich wie ein Kulturbanause so langsam vor… Es ist uns aber auch wiedermal etwas typisch Verpeiltes passiert: Es gibt zwei Rundwege auf dem Gebäude. Wir sind zuerst den einen Rundweg gelaufen und wollten dann zu dem anderen. Das ging leider nicht, denn auf einmal war der andere Rundweg geschlossen. Wieso, wissen wir tatsächlich nicht. Was wir aber wissen ist, dass wir den größten Teil des Royal Palaces somit verpasst haben. Naja, shit happens!
Danach sind wir zum Russian Market um noch ein bisschen einzukaufen. Dort haben wir auch an einem Straßenstand gegessen. Ich fand es lecker, aber Sara hat es nicht geschmeckt. Anschließend haben wir mal eine Runde „Siesta“ gemacht. Das macht man hier so, da die Mittagshitze echt enorm ist. Besonders für uns, da wir vorher so eine Hitze auf den Philippinen nicht hatten. Anschließend wussten wir dann nicht was wir machen sollten und haben angefangen die Reise weiter zu planen. Wir haben einen Flug für Sonntag nach Krabi (Thailand) gebucht. Nachdem wir das gemacht hatten, wussten wir wieder nicht was wir tun sollten.
Also haben wir uns ein Tuk Tuk geschnappt und sind nochmal in die Stadt, um zum Wat Phnom, gefahren. Der Tuk Tuk Fahrer hat uns leider verarscht. Er hat uns an einen Seiteneingang abgesetzt. Dort mussten wir dann 1 USD bezahlen. Hätte er uns wie vereinbart am Haupteingang abgesetzt, hätten wir nichts bezahlen müssen. Der Wat war ganz nett, mehr aber auch nicht.
Da immer noch Zeit übrig war, sind wir ins Nationalmuseum. So viel zum Thema „Kulturbanause“. Sara und ich in einem Museum, das passt nicht wirklich. Wir sind also ein bisschen durch das Museum geschlendert, bis wir etwas gefunden hatten, was uns interessierte: es gab einen Mitarbeiter, der „handlesen“ durchführte:
Sara hat nur positives gehabt: langes Leben, viel Glück, gute Freunde und Familie, gute und lange Partnerschaft. Sie muss aber besser mit Geld umgehen lernen.
Bei mir hingegen hieß es: ich habe auch lange Glück und Gesundheit, aber ich bin nur dann glücklich, wenn ich arbeite, und auf mich kommen Probleme zu, die ich aber sehr leicht bewältigen kann. Auch ich kann nicht mit Geld umgehen und muss das lernen. Prima, wenigstens ich lebe lange und gesund.
Lustig war, dass ich mich vor das Nationalmuseum gesetzt habe und die buddhistische Haltung eingenommen habe. In dem Moment laufen Mönche vorbei und denken, ich würde sie grüßen. Daraufhin sind sie stehen geblieben und haben mich zurück gegrüßt. Ich wusste gar nicht wie mir geschiet und habe anscheinend verwirrt geschaut, bis die Mönche dann gerafft haben, dass ich nur eine Fotohaltung einnehme. Die haben sich sowas von kaputt gelacht, total süß. Ich habe mitgelacht.
Anschließend waren wir noch Essen für unsere 6stündige Busfahrt nach Siem Reap einkaufen.
Was ich dir noch zeigen möchte: Die Straßen sehen relativ gleich aus, weshalb wir zuerst Probleme hatten unser Hostel zu finden. Bis wir merkten, dass es ein Merkmal gibt: nämlich direkt neben uns fließt ein ekelhafter Fluss. Hier besteht definitiv noch Lernbedarf bzgl Sauberkeit!
verfasst am 25.März 2014 in Pnom Penh