Wir sind in Tasmanien, liebevoll „Tassie“ von den Australiern genannt, angekommen, genauer gesagt in der Hauptstadt Hobart. Sie liegt umgeben vom Mount Wellington und ist eingebettet in mehrere Seen. Ein Traum! Das Wetter spielte in „Tassieee“ (bitte starke Betonung auf dem ieeee) echt verrückt: in dem einen Moment regnet es und es wurde kalt, im anderen scheint die Sonne und es wurde warm. Und das ganze Spielchen wiederholt sich mehrmals am Tag. Anstrengend, aber die Tassies meinten es sei eine gute Übung für uns für Neuseeland!
Samstags waren wir mit Kevin auf dem Salamanca Markt, der echt größer und schöner war als gedacht hatten! Mit dem Argument, dass es dort viele Obst-und Gemüsestände gebe, überzeugte ich ihn mit uns zu kommen. Vor Ort schaute mich Kevin dann verdutzt an, denn der Markt war ein Handwerkermarkt, upsi, das wusste ich nicht!
Die Leute in unserem Hostel waren ganz witzig und keine Schoolies! Also haben Damaris und ich einen Spieleabend im Hostel initiiert, seitdem waren wir im Hostel als die deutschen Spielemädels bekannt. Ich sag es ja, „Phase 10“ geht immer und lässt Freundschaften entstehen. Am nächsten Morgen sind wir dann mehr oder weniger frisch und fit zum Yoga in die Stadt. Dort gab es eine kostenlose Stunde von lululemon, was mir gut gefallen hat.
Ein schöner Tag mit Folgen
Danach ging es mit Läticia zum „Tahune Airwalk“, der sich anfühlte wie die Kulisse beim Dschungelcamp:
Abends stellte ich leider fest, dass mich jemand im Hostel beklaut hat… Sowohl meine Tasse als auch mein pinker Turnbeutel sind weg. Wie schon in Malaysia festgestellt, werden pinke Sachen wohl oft geklaut! Ich hoffe inständig, dass das Karma bei den Dieben zuschlägt, denn Klauen ist uncool!
Danach startete unser zweiwöchiger Roadtrip mit einem Campervan quer durch Tasmanien.
Tag 1:
Alles begann mit einem kleinen Drama: Wir entschieden uns, dass Damaris im Hostel bleibt um Essen vorzubereiten und ich zum Flughafen fahre um den Campervan abzuholen. Felipe fuhr mich hin, ich sagte zu ihm, dass er mich ruhig alleine lassen könne. Ich weiß nicht, was ich mir dabei dachte, denn das war ein absoluter Fehler.
Ich musste ziemlich lang auf meinen Campervan warten. Als sie ihn mir dann übergaben, stellte ich fest, dass der Campervan uralt und mit manueller Schaltung ist! Das hatte man uns beides bei der Buchung nicht gesagt. Also gut, Ruhe bewahren, dachte ich und wollte losfahren.
Erstes Problem war, dieses Gerät überhaupt anzubekommen. Nachdem das gelöst war, musste ich an die nächste Tankstelle fahren, da der Tank fast leer war. Das Fahren war schwierig, weil die Gangschaltung sehr ruckelte und teilweise nur mit Gewalt in die Gänge gewechselt werden konnte. An der Tankstelle angekommen hatte ich das nächste Problem. Ich wusste nicht wie der Tankdeckelt aufgeht! Hinter mir startete ein Hupkonzert von ungeduldigen Chinesen, was mich derart in Stress versetzte, dass ich einfach aufgab und mitten an der Tankstelle anfing zu weinen. Wie peinlich! Zum Glück sind australische Männer echte Gentlemens und beruhigten mich sofort und erklärten mir den Tankvorgang. Ein Hoch aufeine beiden Helden❤️ Danach fuhr ich weiter zu unserem Hostel, überquerte gefühlt im Schritttempo eine Steigung, da der Campervan auch nicht gerade der Schnellste ist und stellte fest, dass die Handbremse nur so mittelmäßig funktioniert. Überglücklich endlich Damaris zu sehen, erzählte ich ihr die Geschichte. Sie entschied, dass wir dem Campervan einen Namen geben sollte. MULAN!
Danach sammelten wir Läticia ein, die sich bereits wunderte wo wir blieben. Mit ihr zusammen namen wir dann die Fähre nach „Bruny Island“. Dort angekommen machten wir erstmal einen Bushwalk im „South Bruny Nationalpark“ und wurden am Ende mit einer Pinguin Kolonie überrascht! Läticia und ich wollten prompt zu ihnen, was uns nicht gelang wegen des Wassers
Die erste Nacht zu dritt im Campervan war echt kuschelig. Ich lag in der Mitte und wurde gewärmt von allen Seiten.
Tag 2:
Wir sind 11km durch die Nordinsel gelaufen und wurden mit fantastischen Ausblicken belohnt. Der Walk war sehr schön und angenehm, trotz Hitze zu laufen. Abends probierten wir noch leckeren Wein und fuhren dann ohne Läticia auf die tasmanische Halbinsel weiter.
Tag 3:
Heute wollten wir die tasmanische Halbinsel erkunden und wurden enttäuscht. Alle historischen Städten kosteten Eintritt und leider nicht gerade wenig. Leider waren auch die Lookouts an der Küste eher langweilig… Also fuhren wir weiter nach nach Richmond um im Park vor der schönen Brücke zu picknicken. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an einem Ort vorbei, wo alle Namen auf „doo“ enden. Inspiriert wurde das Dorf von „Dr. Doolittle“.
Anschließend wollten wir nach Bicheno weiterfahren, weil Felipe uns eingeladen hatte. Nur leider schwächelte Mulan auf dem Weg dorthin und gab seltsame Geräusche von sich. Wir riefen die Notrufnummer von der Campervan Vermietung an und fragten was wir tun sollen. Der liebe Aussie erwiderte nur „oooh you are in Tassieeeee,no worries, it’s amazing there,have fun there“. Ja gut, soviel dazu. Also fahren wir mit Mulan weiter, da wir schon etwas Freundschaft mit ihr geschlossen haben.
In Bicheno angekommen genossen wir es erstmal wieder warm zu duschen. Genau diesen Luxus haben wir ansonsten leider nicht,weil wir immer am Strand eiskalt duschen. Abends lud Felipe noch zwei Freunde ein und es wurde ein lustiger Abend. Die Latinos luden uns zu „Pisco“ ein, was zwar lecker war, aber gleichzeitig ohne unseren chilenischen Freund Benjamin nicht so gut schmeckte, er hatte uns das Getränk damals nämlich vorgestellt. Bei Felipe wollten wir eigentlich im Wintergartem schlafen, aber dort entdeckten wir viele Spinnen. Was zur Folge hatte, dass wir mitten in der Nacht, zum großen Gespött der Latinos, in unseren Campervan umgestiegen sind, da dieser Spinnenfrei ist!
Tag 4:
Heute war unser Wandertag durch den Freycinet Nationalpark! Ein Traum und Highlight hier in Tasmanien:
Danach waren wir echt platt. Sechs Stunden wandern in der prallen Hitze ist dann auch für uns etwas viel gewesen! Aber auf jeden Fall lohnenswert! Abends sind wir dann auf den Campingplatz an den „Friendly Beach“ gefahren. Nach der allabendlichen Yoga Session begegneten wir dann noch Wombats vor unserem Campervan.
Und wir trafen den zwei Leute vom Hostel in Hobart wieder! Klein ist die Welt 🙂 Leider waren wir so müde vom Wandern, dass wir uns um 21 Uhr ins Bett legen mussten.
verfasst am 19.Dezember 2017 irgendwo in Tasmanien