Wicked Mulan Teil 3

Tag 9:

Es beginnt damit, dass wir keine Lust aufs Wandern hatten. Es war kalt und regnerisch, dazu kommt, dass wir nicht gut geschlafen und Rückenschmerzen hatten. Wir sehnten uns nach einen gemütlichen Tag auf der Couch mit Film schauen und Chips. Tja, davon haben wir aber nichts, keine Couch, keine Chips, kein Dach über dem Kopf. Außer natürlich Mulan, aber in der wollen wir ja nicht mehr liegen. Also sind wir los Richtung „Cradle Mountains“.

Dort angekommen wurde uns eine 6 stündige Wanderung vorgeschlagen, die wir dann auch machten. Die ersten paar Meter waren echt eine Qual und vor allem ein Gejammere! Aber wir wurden schnell belohnt mit einer interessanten Wanderung voller Seen, Wasserfälle und tollen Aussichten. Der höchste Punkt war das Marions Lookout auf 1223m.

Wir sind echt froh, dass wir uns motiviert haben und unseren inneren Schweinehund überwunden haben. Danach waren wir in einer Sanctuary für die tasmanischen Teufel. Bitte verwechsle das nicht mit einem Zoo! Die Sanctuary ist super wichtig, denn die Tierchen stehen kurz vorm Aussterben. 80% der Tiere haben Hautkrebs, der sich im Gegensatz zum Menschen durch Berührung übertragt. Die Station separiert die erkrankten Tiere und versucht ihnen dadurch zu helfen. Das witzige war, dass ich für meine kleinen Verwandten Mara und Maleah ein Video machen wollte, als ein kleiner Teufel auf uns zukam.  Er posierte aber nicht, sondern schiss direkt vor uns hin!

Abends haben wir in „Zeehan“ gecampt. Echt gruselig! Wir kamen uns vor wie in einer Geisterstadt! Wir wussten zwar, dass der Westen von Tasmanien genauso einsam und isoliert wie auf dem Festland ist, aber Zeehan war echt krass!

Tag 10:

Die schöne Touristenhochburg „Strahan“ (sprich: Strauun“) stand heute auf dem Programm. Keine Ahnung warum so viele Traveller dort sind, denn die Region hat wenig zu bieten. In unserem Fall regnete es auch und wir sind passenderweise durch den Regenwald zum Wasserfall gelaufen. Der Wasserfall war unspektakulär, aber der Regenwald war echt schön.

Unsere Laune war nach dem Mittagessen echt am Tiefpunkt, wir hatten keine Lust mehr auf den Regen und die Kälte. Wir waren ja immerhin in Australien! Also entschlossen wir uns, in den Osten zu fahren, in der Hoffnung auf besseres Wetter. Haben wir dann auch gemacht und es war eine echt krasse Fahrt dorthin. Wir mussten über das Gebirge nach Queenstown fahren. Die Straßen waren nicht gut und es schüttete und war windig. Wir freuten uns erstmal in Queenstown angekommen zu sein. Das hielt zwei Sekunden an, dann waren wir geschockt. Queenstown ist noch verlassener als Zeehan! Später haben wir erfahren, dass das wohl daran liegt, dass dort nur „leben herrscht“, wenn es viel Arbeit in den Mienen gibt. Und das ist wohl gerade nicht der Fall.

Abends campten wir direkt am See, echt schön!

Tag 11:

Heute haben wir wenig Interessantes gemacht. Auf dem Programm stand eigentlich, dass wir eine Runde im „Mount Field Nationalpark“ wandern gehen. Lust hatten wir keine und wir hatten Probleme uns zu motivieren. Die drei Stunden Wanderung war ganz nett.

Abends campten wir wiedermal hinter einem Pub in der Nähe von Hobart.

Tag 12:

Unser letzter voller Tag mit Mulan und wir haben sie nochmal richtig ran genommen! Es ging nämlich auf den Berg Mount Wellington hinauf um die Aussicht auf Hobart zu genießen.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Yoga auf unserem Campingplatz und gingen super früh schlafen. Denn wir freuten uns so sehr, denn morgen schlafen wir wieder in einem echten Bett!

Tag 13:

Es dauerte drei Stunden bis wir Mulan sauber hatten und sie wieder schön glänzte. Ich glaube so sauber war sie schon seit Jahren mehr. Nachdem wir Mulan weggebracht hatten, ging es für uns in ein wunderschönes Hostel. Wir haben uns echt mal ein gutes, sauberes Hostel gegönnt, was wirklich perfekt war für Weihnachten. Die Eigentümer (eine kleine Tassie Familie) lebt nämlich im Hostel und das merkt man. Man fühlt sich wirklich zu Hause, total herzlich. Es gab eine große Terasse und im Garten sprangen zwei Bulldoggen herum.

Wir backten sowohl am Samstag als auch am Sonntag den ganzen Tag. Wir wollten uns wenigstens ein bisschen in Weihnachtsstimmung bringen und Plätzchen backen half uns total dabei. Plätzchen sind beliebt, weshalb wir mit allen Hostelbewohner in Kontakt kamen. Wir lernten auch ein super nettes Päarchen aus Florida kennen, beide schon Rentner und reisen zum 3.Mal um die Welt.

Heiligabend war ein bisschen komisch für uns. Soooo weit weg zu sein von seiner Familie und dann auch noch dieser Zeitunterschied! Wir gingen lecker indisch essen und feierten dann im Hostel unter unserem Weihnachtsbaum mit Plätzchen und Wein. War auch schön, besser hätte es in Australien nicht sein können. Aber ich habe trotzdem meine Familie vermisst!

verfasst am 26.Dezember 2017 in Hobart

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