Nach Indien ging es für uns nach Vietnam. Meine Freude war gross, denn ich liebe die südostasiatischen Ländern. Der Nachtflug von Mumbai auf die vietnamesische Insel Phu Quoc war für mich sehr bequem. Das Flugzeug war so leer, dass jeder eine ganze Sitzreihe für sich hatte. Also legte ich mich hin und schlief 4 Stunden.
In Phu Quoc kamen wir frühmorgens um 5:30 Uhr an und konnten noch nicht in unsere Unterkunft einchecken, weshalb wir uns noch etwas in die Ankunftshalle setzen und warten wollten. Pustekuchen! Wir wurden von den Mitarbeitern herausgeworfen, weil das Personal Feierabend hat. Hä!? Naja, so vertrieben wir uns halt noch die Zeit ein wenig am Parkplatz und sind dann gegen 7 Uhr zur Hauptstadt aufgebrochen. Dort tobte schon das Leben, den der Markt hatte schon geöffnet. Es wimmelte hier von Rollern und Menschen, die einkauften bzw. die ihre Ware verkauften. Chaotisch, hektisch und verrrückt gepaart mit freundlichem Lächeln. Ach es ist schön wieder in Südostasien zu sein!
Der Markt ist natürlich auch sehr „lebendig“ was die Waren angeht. So kann man hier nicht nur allerlei lebenden Fisch kaufen, sondern auch Kröten und Schnecken. Das fanden wir ziemlich ekelig und haben deshalb auch keine Meeresfrüchte hier gegessen. Dafür haben wir die Obststände geliebt, endlich wieder leckere Mango und Drachenfrucht, yammi!
Der Sturm
Unsere Airbnb Unterkunft war direkt am Strand, sodass wir von unserem Bett aus zum Meer blicken konnten. Genial! Somit war unser Plan für den ersten Tag: auf der Terasse liegen, sonnen und baden gehen. Ich bin auch direkt nach unserer Ankunft baden gegangen, zum Glück! Denn danach fing es an zu regnen und es hörte auch so schnell nicht mehr auf… Nanu!? Wir dachten der November sei der ideale Reisemonat, weil die Regenzeit vorbei ist? Aber anscheinend ist dies nicht so. Der Inhaber des airbnbs bestätigte dies leider auch. Wobei er lachend meinte, dass sei nicht die Regenzeit, sondern ein Sturm „über ganze Vietnam“. Keine Ahnung was das für ein blöder Sturm ist. Der Tag fiel somit ins Wasser für uns…
Doung Dong
Am nächsten Tag wachte ich freudig auf, denn es sah nicht nach Regen aus. Also sprang ich aus dem Bett und begann mit meiner morgendlichen Yogapraxis und zack kam ein dicker Schauer herunter. Ich war total verwirrt, da ich echt dachte, es hätte nich nach Regen ausgesehen… Der Schauer hielt zum Glück nicht allzu lange an, sodass ich später noch ins Wasser gehen konnte.
Am Nachmittag erkundeten wir dann die Hauptstadt „Doung Dong“. So viel Charme besitzt sie leider nicht, mir gefällt die Marktstrasse hier am Besten. Zuerst sind wir zum „Dinh Cau Tempel“, dem bekanntesten Tempel der Insel, gelaufen. Dachten wir zumindest! Später stellten wir fest, dass es nicht der Tempel war, sondern ein anderer, der an der Promenade war, war es. Also besuchten wir auch noch den richtigen Dinh Cau Tempel. Ganz nett, aber mehr auch nicht.
Den Abend haben wir dann am Long Beach ausklingen lassen. Der Sonnenuntergang war hier schön, wenn auch bewölkt.
Unser Roadtrip
Eigentlich wollten wir ja einen Roller mieten und die Insel erkunden. Da aber klar war, dass es jeden Tag regnen wird, haben wir uns letztendlich dagegen entschieden. Wenn du den vorherigen Blog von Felix gelesen hast, weisst du auch, dass er nicht gut Roller fahren kann… Und ich kann es leider auch nicht. Also haben wir uns ein Auto gemietet. Es war so ein tolles Automatik Auto, so ein gutes hatten wir noch nie. Zuerst fuhren wir Richtung Norden zur „Grand World“, was meiner Meinung nach eher „Crazy World“ heissen sollte, weil es echt verrückt ist. Die Vietnamesen haben hier Venedig nachgebaut, mit kleinen Kanälen und bunten Häusern. Aber leider sind sie nicht bewohnt und auch die Restaurants waren leer. Wir sindd dann durch den Abenteuerspielplatz und das chinesische Viertel gelaufen, auch hier waren ausser uns kaum Menschen. Ach herrje! Was haben die sich nur gedacht… Ein riesiges Areal und kaum Touristen; das Konzept kann nicht aufgehen.
Danach sind wir noch zu zwei Fischerdörfern gefahren. In einem davon haben wir kurz gehalten und eine Kokosnuss getrunken. Aber auch hier waren wir die einzigen Touristen.
Da wir langsam Hunger bekamen, sind wir weitergefahren in ein hippes Restaurant. Das war super, denn wir konnten dort gratis Billard und Boccia spielen. Hier waren ausnahmsweise richtig viele Touristen, denn die Amis haben Thanksgiving gefeiert.
Kein happy end
Der Tagesabschluss sollte Baden am Sao Beach sein. Und da geschah es: Felix baute einen Unfall. Keiner verletzt, aber dafür ein Schaden am anderen Auto. Binnen weniger Sekunden waren wir umgeben von diskutierenden Vietnamesen, als ob das hier ein riesiges Spektakel wäre. Leider sprach niemand, auch nicht der Autobesitzer, englisch und wir mussten eine Übersetzungsapp zur Hilfe nehmen. Die Einzigen, die Freude hatten, waren die Sandfliegen, die uns fleissig währenddessen stachen. Das Ganze endete damit, dass eine zickige Amerikanerin kam, die uns zwar versuchte abzuzocken, aber es dann dennoch irgendwie für uns regelte. Somit konnten wir wenigstens baden gehen und den wunderschönen Strand geniesen. Nach dem Stress musste ich natürlich erstmal eine Runde schaukeln gehen 😉
Felix wollte nicht mehr fahren, also fuhr ich zurück. Und dann gesch es erneut: ich baute einen Unfall! So dumm… Ich wich einem Motorradfahrer aus, war durcheinander und knallte gegen den Bordstein! Danach wollte ich nicht mehr ans Steuer und Felix musste wieder fahren. Er verwechselte aber in der Kurve das Gaspedal mit der Bremse und wir hätten FAST einen dritten Unfall gehabt. Wir waren an diesem Tag einfach nur heilfroh, als wir das Auto zurückgeben durften und unseren Schaden begleichen konnten.
Auf dem Festland werden wir dann nur noch mit Taxi, Bus und Zug unterwegs sein 😉
verfasst am 5. Dezember 2022 in Nha Trang